Erlangen 9. März 1879
Lieber Bruder!
Das Semester geht zu Ende; morgen werde ich meine Vorlesungen schließen und dann wieder mehr freie Zeit für meine Arbeiten gewinnen. Ich stecke jetzt in der Mainzer Geschichte und habe mir dazu einen Hülfsarbeiter genommen, Dr. Pöhlmann aus Nürnberg, einen tüchtig geschulten und in den Staatsprüfungen gut bestandenen jungen Historiker, der sich nun auch in der letzte Woche als Privatdocent der Geschichte bei uns habilitirt hat. Dazu bringt die historische Literatur fast täglich neue Producte, in akademischen Schriften und größeren Werken, von denen ich Kenntniß nehmen muß. Gestern erhielt ich Treitschke’s deutsche Geschichte und Weizsäckers Mainzer Bund (von 1254) rein kritisch, erstere voll Pathos mit wenig Neuem, so viel ich bisher gesehen. Wichtiger ist Oncken, Oesterreich und Preußen, wovon ich vor einigen Tagen den Schluß erhielt, die Diplomatie beider Staaten aus | den eröffneten beiderseitigen Archiven aufgehellt – außerordentlich viel Neues und Interessantes! Weit mehr als in Hardenbergs Denkwürdigkeiten.
Über mein Befinden habe ich nicht zu klagen; es ist so gut, als es bei meinen Jahren und nicht besonders kräftiger Constitution sein kann. Meine Kinder im Hause sind wohl. Ich habe die beiden Töchter einige mal in größere Gesellschaften zu Unterhaltung und Tanz geführt. Auf einem maskirten Ball in der Harmonie war Sophiechen bei einer Quadrille von je zwei Paaren als Schornsteinfegern und zwei als Müllern; sie selbst eine Müllerin, ganz in weiß. Wie oft denke ich, welche Freude meine Susanna jetzt an diesem Töchterlein haben könnte! Und überhaupt an dem Stande unseres Hauswesens, frei von Unruhe und Aufregung, wie wir sie sonst so viel hatten!
Georg wird Ende des Monats die Kriegsschule verlassen und hofft dann in wenigen Wochen sein Lieutenantspatent zu erhalten. Das ist auch mehr, als wir noch vor einigen Jahren zu hoffen wagten. Er versichert, daß er für seine bisherigen Arbeiten das Zeugnis „gut“ erhalten habe, | und rechnet auf dasselbe auch bei der letzten Prüfung. Nach dieser wird er mit Urlaub zu uns kommen und dann, vorläufig wenigstens, wieder bei seinem Bataillon eintreten, welches unterdeß nach Germersheim versetzt worden ist.
Meine Tochter Luise Lommel ist häufig nervös angegriffen und bedarf noch einer neuen Stärkung und längeren Erholung nach ihren vielen und raschen Wochenbetten. Ihre Kinder gedeihen vortrefflich. Vor kurzem besuchte sie auf einige Tage ihre Schwester Anna in München und sah auch die dortigen Verwandten, Caroline Brockdorf, Tante Thekla und Wilhelmine Harsdorf. Unsere Anna gedenkt mit Mann und Kind noch in diesem Monat die Reise zu den Eltern Klein in Düsseldorf auszuführen, die sie im vorigen Herbst aufgeben mußte. Wenn nur der kleine Otto nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, der alle Augenblicke eine Halsaffection mit Husten und Fieber bekommt und seine Mutter dadurch in die größte Aufregung und Angst versetzt!
Von der Feldmühle weiß ich nichts zu sagen, von den Nürnbergern auch nur wenig. Wir kommen selten hinüber, sie gar nicht zu uns. Luise Löffelholz geht es wieder gut. Lina war immer wohl – bei ihr war ich einige mal. |
Ihr Bruder Hans will seine Brauerei und den Wohnsitz zu Artelshofen aufgeben und nach dem schönen Henfenfeld, das bisher leer stand, ziehen – ohne Beruf und andere Beschäftigung als die Kinder und den Garten zu behüten! wie einst sein guter Vater, auch er eine gute Seele.
Zum 17. April bin ich nach Berlin geladen. Wie steht es bei Dir? Hast Du den Schwager Adalbert im Hause? Grüße ihn sogleich von mir, vielleicht treffe ich ihn noch. Was macht Dein Schwiegersohn? Wie störend und bedenklich ist doch sein Ohrenleiden! Doch ich sollte vor allem nach der lieben Clara fragen und that es nur nicht zuerst, weil ich annehme, daß es ihr gut geht. Kommt nicht Dein Willi zu Ostern?
Mit besonderem Interesse, auch Deinetwegen, habe ich den ausführlichen Bericht über Büchsels Jubelfeier in der Kreuzzeitung gelesen; wie erfreulich, daß sie in Freude und ohne jede Störung stattgefunden hat!
Eine Verehrerin von Büchsel, Frau von Nostiz-Wallwitz Exccellenz, Gemahlin des sächsischen
Gesandten in Berlin, ist jetzt hier wegen Magenleidens in Behandlung bei unserem Kliniker Leube in unserem Krankenhause; sie ist Dir einmal von Büchsel bei flüchtiger Begegnung vorgestellt worden und sie nahm daraus Veranlassung mich zu begrüßen; ich fand in ihr eine sehr angenehme und feine Frau; sie wird vor Ende des Monats, wie es scheint wesentlich in ihrem Befinden gebessert, nach Berlin zurückkehren. |
Ich grüße von Herzen Deine liebe Clara und die Kinder.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Privatbesitz
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Privatbesitz
1000
Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Pöhlmann, RobertRobert Pöhlmann11624839418521914Pöhlmann, Robert (1852–1914), in Nürnberg geborener Althistoriker, der nach seinem Geschichtsstudium an den Universitäten München, Göttingen und Leipzig 1875 in Leipzig promoviert und 1879 an der Universität Erlangen mit einer altertumswissenschaftlichen Arbeit habilitiert wurde. Im Jahre 1884 wurde er in Erlangen außerordentlicher, 1886 ordentlicher Professor für Alte Geschichte, im Jahre 1901 Ordinarius seines Faches an der Universität München.
Treitschke, HeinrichHeinrich Treitschke11862376118341896Treitschke, Heinrich (1834–1896), in Dresden geborener Historiker, Publizist und Politiker, der im Jahre 1879 den Berliner Antisemitismus-Streit auslöste.
Weizsäcker, Julius Friedrich LudwigJulius Weizsäcker
HiKo
11730804818281889Weizsäcker, Julius Friedrich Ludwig (1828–1889), in Öhringen geborener Historiker, der nach seinem Studium der evangelischen Theologie und seiner Habilitation im Fach „Geschichte“ an der Universität Tübingen im Jahre 1863 ordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Erlangen wurde, 1867 in Tübingen, 1872 in Straßburg, 1876 in Göttingen und 1881 in Berlin. Von 1860 bis 1889 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Leiter der Abteilung „Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe“ der Historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften, von 1862 bis 1870 deren außerordentliches, darnach deren ordentliches Mitglied.
Oncken, Wilhelm11712422218381905Oncken, Wilhelm (1838–1905), in Heidelberg geborener Historiker, der von 1856 bis 1862 an den Universitäten Heidelberg, Göttingen und Berlin Klassische Philologie, Geschichte und Philosophie studierte, 1861 in Heidelberg promoviert wurde und sich 1862 dort habilitierte. 1868 wurde er in Heidelberg außerordentlicher Professor und wechselte von 1870 bis zu seinem Lebensende als Ordinarius der Geschichtswissenschaft an die Universität Gießen, deren Rektor er im Studienjahr 1877/78 war.
Hardenberg, Karl August11854590617501822Hardenberg, Karl August (1750–1822), in Essenrode geborener preußischer Staatsmann sowie Gesellschafts- und Staatsreformer.
Hegel, Sophia (Sophiechen)Sophie Hegel-18611940Hegel, Sophia (Sophiechen) (1861–1940), vierte und jüngste Tochter Karl und Susanna Maria Hegels, geb. Tucher (1826–1878); sie blieb unverheiratet und absolvierte Stationen in München und Göttingen in den Haushalten der Schwestern Luise Lommel, geb. Hegel (1853–1924), und Anna Klein, geb. Hegel (1851–1927), später eine ca. 20 Jahre währende Tätigkeit als Lehrerin/Erzieherin an einem englischen Mädchenpensionat in Malvern, ab 1910 wieder in der Familie ihrer schwerhörigen Schwester Anna Klein lebend und dort vor allem in der Erziehung und Krankenpflege helfend; spätere Arbeit im sozialen Bereich in Göttingen.
Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher
Susanna Maria Hegel, geb. Tucher116146891918261878Hegel, Susanna Maria Karoline Henriette, geb. Tucher (1826–1878), häufig „Susette“ genannt, Tochter Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871) und Maria Magdalena Tuchers, geb. Grundherr (1802–1876), Ehefrau Karl Hegels (1813–1901); siehe auch: Tucher, Susanna Maria.
Lommel, Luise, geb. Hegel
Luise Lommel, geb. Hegel-18531924 Lommel, Luise, geb. Hegel (1853–1924), Ehefrau des Physik- und Mathematik-Professors Eugen Lommel (1837–1899); siehe auch: Hegel, Luise (1853–1924).
Klein, FelixFelix Klein11856286X18491925Klein, Felix (1849–1925), in Düsseldorf geborener Mathematiker, der von 1872 bis 1875 ordentlicher Professor an der Universität Erlangen war, dann bis 1880 an der Technischen Hochschule München, bis 1886 an der Universität Leipzig und bis 1913 an der Universität Göttingen, Ehemann Anna Maria Carolina Kleins, geb. Hegel (1851–1927).
Flottwell, Adalbert JuliusAdalbert Julius Flottwell11663105818291909Flottwell, Adalbert Julius (1829–1909), in Marienwerder geborener Sohn Eduard Heinrich Flottwells (1786–1865) und seiner zweiten Ehefrau Auguste Flottwell, geb. Lüdecke (1794–1862), der nach seinem 1849 begonnenen Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Berlin preußischer Beamter und Politiker wurde. Verheiratet mit Ella (Else) Flottwell, geb. Oppen-Gatersleben (1841–1916), war er von 1861 bis 1868 Landrat von Meseritz in der Provinz Posen, gleichzeitig von 1866 bis 1868 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, dann von 1868 bis 1872 Landesdirektor im Fürstentum Waldeck-Pyrmont, von 1872 bis 1875 Kabinettsminister im Fürstentum Lippe, von 1875 bis 1880 Regierungspräsident in Marienwerder, dazu von 1878 bis 1881 Mitglied des Deutschen Reichstages, sowie ab 1880 Präsident des seit 1871 bestehenden preußischen Bezirks Lothringen in Metz. Bis 1902 war er schließlich Direktor der Schlesischen Bodenkreditbank.
Bitter, Rudolf11619799418461914Bitter, Rudolf, der Jüngere (1846–1914), in Merseburg geborener preußischer Verwaltungsjurist und Politiker, Sohn (Hans) Rudolf Bitters, des Älteren (1811–1880), und Anna Bitters, geb. Nauen, 1819–1885) sowie Ehemann Marie Bitters, geb. Hegel (1848–1925). Nach seinem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Berlin, Bonn und Lausanne ging er im Jahre 1873 in den preußischen Verwaltungsdienst in Posen, wurde 1875 Landrat im schlesischen Kreis Waldenburg, wechselte von 1882 bis 1888 und in den Jahren 1898/99 (als Ministerialdirektor) ins preußische Innenministerium, wurde 1888 Regierungspräsident in Oppeln, 1899 Oberpräsident der Provinz Posen. Von 1879 bis 1888 war er als Mitglied der Freikonservativen Fraktion Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell
Clara Hegel, geb. Flottwell116570776?18251912Hegel, Clara (Klara), geb. Flottwell (1825–1912), Tochter Eduard Heinrich Flottwells (1786–1865) und Auguste Flottwells, geb. Lüdecke (1794–1862), jüngere Schwester Friederike Hegels, geb. Flottwell (1822–1861), der ersten Ehefrau Immanuel Hegels (1814–1891) und dessen zweite Ehefrau ab 8. September 1865.
Hegel, Wilhelm (Willi)Wilhelm Hegel13593263718491925Hegel, Wilhelm (Willi) (1849–1925), in Berlin geborener Sohn Immanuel (1814–1891) und Friederike Hegels (1822–1861), Ehemann Armgard Hegels, geb. Wulffen (1862–1928), und Neffe Karl Hegels. Er war hoher preußischer Verwaltungsbeamter, u. a. von 1886 bis 1890 Landrat des Kreises Jerichow I, von 1895 bis 1905 Regierungspräsident von Gumbinnen, von 1905 bis 1908 in Allenstein, von 1908 bis 1917 Oberpräsident der Provinz Sachsen. Es war von 1887 bis 1890 Mitglied des Deutschen Reichstages und wurde im Jahre 1909 in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.
Büchsel, Carl Albert Ludwig11866451418031889 Büchsel, Carl Albert Ludwig (1803–1889), geboren in der Uckermark, wurde 1846 erster Pfarrer der neuerrichteten evangelisch-lutherischen St.-Matthäus-Kirche (St. Matthäi-Kirche) in Berlin, nachdem er zuvor schon Superintendent in Brüssow gewesen war. In Berlin wurde er Generalsuperintendent.
Leube, Wilhelm Olivier11886872118421922Leube, Wilhelm Olivier (1842–1922), in Ulm geborener Mediziner, der von 1861 bis 1865 an den Universitäten Tübingen, Zürich und Berlin studierte, 1866 promoviert wurde und sich 1868 an der Universität Erlangen habilitierte. Als außerordentlicher Professor wurde er von dort im Jahre 1872 auf ein Ordinariat für spezielle Pathologie an die Universität Jena berufen, wechselte aber 1874 nach Erlangen zurück und wurde dort im Studienjahr 1883/84 Prorektor. Dieses Amt bekleidete er auch 1895/96 an der Universität Würzburg, wohin er im Jahre 1885 berufen wurde.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Germersheim49.2222749,8.36659Linksrheinischer Ort in der Pfalz, der 1816 an das Königreich Bayern fiel und zur Festungs- und Garnisonsstadt mit mehreren Bataillonen und Regimentern der bayerischen Armee ausgebaut wurde.
München48.1371079,11.5753822Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Bayern an der Isar in Oberbayern.
Düsseldorf51.2254018,6.7763137Ehemalige Bergische Residenzstadt am Rhein, etwa 36 Kilometer nördlich von Köln gelegen, Stadt der preußischen Rheinprovinz ab 1822 mit Parlaments- und Verwaltungssitz, während der Sitz des Oberpräsidenten in Koblenz war.
Feldmühle48.8109368,11.1219981Einöde bei Hütting, nordöstlich im Markt Rennertshofen, etwa zehn Kilometer nordwestlich von Neuburg an der Donau und etwa 20 Kilometer südwestlich von Eichstätt gelegen.
Artelshofen49.5735676,11.4968896Etwa 14 Kilometer nordöstlich von Henfenfeld und etwa 38 Kilometer nordöstlich von Nürnberg gelegener Ort mit Schloß an der Pegnitz.
Henfenfeld49.4968771,11.3898656Etwa 25 Kilometer östlich von Nürnberg gelegenes Rittergut, das im Jahre 1817 von dem Nürnberger Kaufmann Benoit (Georg Christoph Benedikt) Schwarz (1801-1876) erworben worden war.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
Harmonie (Erlangen)Gesellschaftshaus, in dem sich seit dem 18. Jahrhundert das höhere Bürgertum einer Stadt zu gesellschaftlichen und kulturellen Ereignissen versammelte. In Erlangen gründete sie – allgemein als „Clubb“ bezeichnet – 1788 der Rechtswissenschaftler Johann Ludwig Klüber (1762-1837), ab 1794 war es die „Mittwochsgesellschaft“ und ab 1809 die „Gesellschaft Harmonie“ als Geselligkeitsverein zur Pflege von Kultur und Kunst, mit dem sich eine Lesegesellschaft und die 1791 organisierte „Musikalische Gesellschaft“ verbanden. Die Erlanger „Harmonie“ verfügte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts über ein eigenes Haus am Holzmarkt in der Stadtmitte nahe der Hugenottenkirche.
Kriegsschule (München)In München 1858 gegründete militärische Fachschule zur Heranbildung von Offizieren der königlich-bayerischen Armee. Nachdem das Gebäude an der Schwabinger Landstraße im Jahr 1866 zu klein geworden war, erfolgte der Umzug in die „Maxburg“, wo 1867 der Lehrbetrieb der Kriegsschule, der Artillerie- und der Genieschule sowie der Kriegsakademie aufgenommen wurde.
KreuzzeitungAls Neue Preußische Zeitung im Jahre 1848 gegründete konservative Tageszeitung im Königreich Preußen, die wegen des Eisernen Kreuzes im Titel von Anfang an kurz „Kreuzzeitung“ genannt wurde. Zu ihren Initiatoren gehörten u. a. der preußische Politiker, Publizist und Jurist Ernst Ludwig von Gerlach (1795-1877) und sein Bruder Leopold von Gerlach (1790-1861), preußischer General und konservativer Politiker, sowie der hohe preußische Verwaltungsbeamte Ernst Karl Wilhelm Senfft von Pilsach (1795-1882) und der Jurist, Philosoph und Politiker Friedrich Julius Stahl (1802-1861).