Karl Hegel an Immanuel Hegel, Erlangen, 28. März 1876
Wohlbehalten, unerfroren und pünktlich 1 Uhr Nachts bin ich hier angekommen. Das „unerfroren“ verdanke ich wesentlich Deinem trefflichen Fußsack, denn von Berlin bis Leipzig war gar nichts zur Erwärmung im Wagen, erst von Leipzig an wurden die flachen Wasserbehälter hineingelegt. Das Wetter war unerwartet günstig, wie ich auch schon am Morgen in Berlin etwas bereut, nicht noch einen Tag länger geblieben zu sein. In Bamberg, wo der Zug sehr unwillkommen ½ Stunde lang in der Nacht verweilt, traf ich mit Theodor (Leitheim) zusammen, der ein großes Gut in der Nähe zum Ankauf für die Familie angesehen hatte; ich glaube, man will August zum großen Gutspächter machen! Die Meinigen traf ich zu Bett und alles wohl, überrascht durch meine baldige Heimkehr.
Den Fußsack habe ich gestern zurückgeschickt und etwas Besseres nicht, aber doch Schmackhafteres als was er gewöhnlich umhüllt, hineingethan1; ich kenne Dich als guten Nürnberger.
Tausend Dank Dir und der lieben Clara für Eure liebevolle Aufnahme im Hause und herzliche Grüße an Willi, dem ich öfter die Nächte verkürzte, und an Clärchen von
Carl Hegel.