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Immanuel Hegel an Karl Hegel, Berlin, 29. Juli 1875

Lieber Karl!

Auf Deinen freundlichen Brief vom 20sten dieses Monats1 kann ich Dir nun mittheilen, daß wir übermorgen Sonnabend Mittags 2 Uhr abzureisen gedenken, zunächst nach Leipzig, wo wir den längst versprochenen Besuch bei Mangelsdorfs abstatten wollen. Den Sonntag wollen wir in Leipzig zubringen und um 12 Uhr Nachts zum Montag die Reise fortsetzen, so daß wir um 9 Uhr 20 Minuten vormittags am Montag in Erlangen einzutreffen hoffen. Ich bitte Dich im Hause des Wallfisches für uns Quartier zu bestellen. – Klärchen wird auch am Sonnabend Nachmittag über Lübbenau nach Kalkwitz zur Frau Pfarrerin Menzel fahren und Willi dann am Abend nach Waldenburg aufbrechen, um dort Marie zu besuchen und nach einer Wanderung durch das Riesengebirge sich zu Eurem Hochzeitsfest2 in Erlangen einzufinden. So zerstreut sich die Familie in der Welt, um nach einige Wochen so Gott will, wohlbehalten und erfrischt sich wieder im Pfarrhause von St. Matthäus zusammenzufinden.

Da wir die Aussicht haben, uns in wenigen Tagen wiederzusehen, so beschränke ich mich darauf noch Dir und den Deinigen unser Aller herzliche Grüße auszusprechen.

Mit den besten Wünschen

Dein Bruder
Immanuel