Sehr lange bin ich ohne Nachrichten von Dir; das ist mein Hauptgrund zu schreiben. Ich hätte dir freilich schon eher sagen sollen, wie sehr ich mich an Deinem vortrefflichen 4ten
Bande
delectirt habe, und daß ich Dir für die Zusendung desselben herzlich danke. Klopstock und
Lessing scheinen mir am gelungensten zu sein; für Göthe’sche Jugendzeit d.h. für seine Werke dieser Zeit scheinst Du hauptsächlich die Objectivität, worauf die Vorrede deutet, d.h. das Zurückhalten der Kritik als solcher, welche bei Klopstock so bedeutend hervortritt, aufbewahrt zu haben, vielleicht um der Objectivität Göthe’s ebenso objectiv entgegenzutreten, als Du der Schiller’schen Subjectivität subjectiv zuvorkommen wirst. Das wird jetzt allerdings sehr an der Zeit sein. Dein Vorwort habe ich mit Jubel begrüßt und darin den Mann erkannt, der es weiß, (und stolz darauf ist), daß er keine menschlichen Rücksichten mehr zu nehmen hat und von keiner Regierung etwas für sich will oder hofft. Mit großer Erwartung sehe ich Deiner künftigen politisch-schriftstellerischen Laufbahn entgegen. Vielleicht, daß Du hier bei uns ein Terrain dazu finden wirst. Die Meinungen und Erwartungen sind gegenwärtig in großer Gährung, das politische Interesse an unsern eignen Zuständen mehr angeregt als je, – solange ich weiß. Ich will Dir meine einzelne Meinung darüber nicht verhehlen. Der König hat erklärt, keinen vollständige Repräsentativ-Verfassung geben zu wollen; er hat dies aber in öffentlicher Rede vor dem ganzen Volk erklärt, was bisher unerhört gewesen ist. Seine Neigungen führen ihn zur Öffentlichkeit und er horcht auf die öffentliche Meinung. Seine Neigungen sind andrerseits auf mittelalterliche
Constitution des Adels und der Kirche gerichtet; darauf, merkt man, wird hingesteuert; die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeiten und die Ablösung der Bauern werden schon gehemmt; die preußische
protestantische
Kirche soll unabhängig vom Unterrichtsministerium
constituirt werden. Hassenpflug ist angestellt, | Wahl ebenso. Andrerseits sucht man zugleich die öffentliche Meinung wiederzugewinnen durch die Berufung der Grimm’s und
Albrecht’s, und durch die Äußerung der besten Gesinnung. So befinden wir uns in einem Schwanken zwischen den retrograden Ideen der Macht und zwischen der vorwärtswollenden öffentlichen Meinung. Die Letztere wird immer stärker werden, je länger dieser Zustand dauert; ob sie aber so stark werden wird, um den Sieg zu gewinnen, oder ob man sich entschließen wird, ihr entschieden entgegenzutreten, das weiß Gott! Die Partei, welche mit der bloßen Gesinnung des Königs zufrieden ist, d. h. die fromme, oder die jetzige Hofpartei ist überhaupt gering. Die ältere Beamtenwelt hält die Erinnerung an die Befreiungsjahre, an die Aufhebung der Leibeigenschaft usf. noch sehr fest ; eine Bevorzugung des Adels oder frommer Individuen würde sie sehr in Aufregung bringen. Mit der Anstellung Hassenpflugs ist der ganze Justizstand unzufrieden. Spottgedichte (nach: Wir wollen ihn nicht haben usf. s. Beilage sind auf Hassenpflug gemacht worden, und der König selbst soll über die Wirkung der Anstellung erschrocken sein. Stahl hat fast die ganze Universität und die Jugend (so weit sie nicht auch durch Pietismus oder Bornirtheit todt ist) gegen sich. In den ersten Stunden ist beständig geschaut und gelärmt worden und überall, wo ich hinhöre, ist man empört über sein Auftreten. Dieser Jude von Nation und
Jesuit von Charakter und Ignorant von Wissenschaft fing damit an, die ganze Philosophie für Irrthum und Wahnwitz, die politischen Meinungen, die er Liberalismus zu nennen beliebte, und die nicht mit dem Haller’schen System, dem er sich zugethan erklärte, übereinstimmten für verderblichen Unsinn zu erklären. Er sei dazu berufen mit Haller’schen Grundsätzen und einer auf Christenthum gegründeten Rechtslehre (denn jedes philosophische Princip, wie z. B. die Freiheit, sei nicht im Stande, das einfachste Rechtsinstitut zu begründen) die Contrerevolution zu verfechten. Diese Anmaßung, verbunden mit der äußersten Trivialität des Gehalts, war doch mehr als unsere Studenten sich gefallen lassen wollten. Um dem Lärm ein Ende zu machen, sah sich der Professor endlich genöthigt, zu erklären, er wolle sich | fortan aller Kritik und Polemik enthalten. So ist ihm jetzt nur die eigene Trivialität und der Obscurantismus geblieben. Der Scandal in seinen Vorlesungen hat indeß noch eine Weile fortgedauert, obgleich er alle Gelegenheit zu vermeiden suchte. – Albrecht hätte uns, glaube ich, nicht viel geholfen. Denn mit Gelehrsamkeit ist in dem Kampf, der sich da eröffnet, und der so ungelehrt begonnen wird, wenig ausgerichtet; aber mit politischer Gesinnung, mit Charakter! Hätten wir doch den Dahlmann hier! Die ganze Jugend und eine imposante Majorität von Collegen würde ihm zufallen. Seine Wirksamkeit wäre unberechenbar, und zwar nicht durch seine Vorträge allein, sondern mehr noch durch das Gewicht seiner ruhigen, festen Persönlichkeit. Sollte es wahr sein, daß Dahlmann eine Aversion gegen Berlin hegt, daß er glaubt, hier isolirt zu sehen? Ich weiß, daß er von aller Welt würde mit offenen Armen empfangen werden; ausgenommen von verstockten Aristokraten und Pietisten, die Gottlob nur eine geringe Minorität ausmachen und auch nicht regieren. – Über Dahlmann’s Berufung, die mich (obgleich ich die Hoffnung jetzt fast aufgeben muß) mehr als Alles interessirt, will ich Dir mittheilen, was ich gehört, damit Du es ihm wieder zukommen lässest. Gestern war ich bei Alexander von
Humboldt der sich zunächst über Stahl mit großer Indignation ausließ und dabei äußerte, er habe eben deßwegen dem König, Albrecht zugleich mit vorgeschlagen, damit er ein Gegengewicht für jenen wäre (Notabene Du weißt, daß Humboldt beständig um den König ist und, mit seinem Einfluß auf ihn, die liberale öffentliche Meinung bei ihm vertritt; daß Stahl eigentlich vom König berufen ist, obzwar von der juristischen Facultät d.h. Savigny’s Anhang und
Homeyer gewünscht und dann vom Ministerium vorgeschlagen). Albrecht aber habe, wie es scheine, aus Geldinteresse und Sentimentalität zugleich, leider nicht angenommen; beides wäre wahrscheinlich, meinte er, durch eine Zulage von einigen hundert Thalern, die er leicht erhalten hätte, wenn er ehrlich herausgesagt, daß es daran liege, beseitigt worden. Für Dahlmann’s und Grimm’s Berufung habe er ein eignes Promemoria an den König aufgesetzt. Als Albrecht’s Ruf durchgesetzt worden, habe dem König es zu viel geschienen zu Grimm’s auch noch Dahlmann hinzuzufügen. Außerdem | habe Dahlmann in Briefen an die Arnim (Bettine) wiederholt erklärt, daß er gar nicht gesonnen sei auf einen Ruf hierher zu kommen, daß er eine Abneigung dagegen habe. Ich kann das nicht recht glauben, oder verstehe Dahlmann nicht recht. Es thut mir überhaupt leid, daß er sich mit diesem zwar sehr romantischen und
poёtischen, aber sehr intriganten Weibe (das auch wohl die Lüge für ihre poёtischen oder vielen, weiblichen Launen für etwas sehr, nicht nur Erlaubtes, sondern Löbliches hält – denn Rechtschaffenheit und Geradheit ist ja Prosa!) eingelassen hat. Dazu nimm Folgendes: Vor ein Paar Tagen berichtet mir Dönniges, diese Bestie habe ihm gesagt, sie habe dem König geschrieben, er solle Dahlmann nicht berufen und zwar seiner politischen Grundsätze wegen, und das habe sie ihm sehr plausibel und mundrecht (gegen ihre eigne Überzeugung nämlich!) zu machen gewußt, – und das bloß deswegen, damit ihm Grimm’s doch gewiß gerufen werden, und daß Dahlmann diese beim König nicht im Wege stehe. – Das Ganze ist natürlich eine jammervolle Aufschneiderei; aber daß dieses Weib dem Humboldt vorredet, Dahlmann wolle nicht kommen, kann eben zu dem löblichen Zweck gelegen sein; und das wäre eine Lüge, die dem Dahlmann reellen Schaden thäte, wie mir dann auch Humboldt sagte, er habe deshalb in seinen Bemühungen nachgelassen, wenn auch noch nicht alle Hoffnung aufgegeben, denn die Schwierigkeiten seien nicht unüberwindlich.
Wichtiger freilich ist, was ich von Sch. habe, daß unser Gesandter in Hannover, Herr von Canitz, gegen Dahlmann gearbeitet und dessen Berufung zunächst hintertrieben hat. – Das ist was ich in dieser mir so wichtigen und theuren Angelegenheit habe erfahren können. Du bist ohne Zweifel mit Dahlmann fortwährend in Briefwechsel und wirst von seinen Absichten besser unterrichtet sein als ich. Darum scheibe ich Dir, was ich weiß; weil Du beurtheilen wirst, wie weit Dahlmann damit gedient sein kann, und ihm, was nöthig, mittheilen kannst. Ich kann mir durchaus nicht denken, daß Dahlmann sich einer großen Aufgabe, die ihm in seinem eignen Vaterlande möglicher Weise noch eröffnet wird, entziehen sollte! Die Jämmerlichkeit des Stahl, hoffe ich, wird bald genug fühlbar werden; wir brauchen ohnehin einen Staatrechtslehrer, – wer kann in dieser doppelten Noth besser helfen, als Dahlmann? | Wie mag es Dir gehen in Heidelberg? wie Deiner lieben Frau? Werdet ihr uns nicht im Winter besuchen? welche Freude wäre das für mich! Jetzt sind Schulzens aus Rom hier. Ich sehe sie kaum alle 2 Monate einmal; denn ich bin so vom Schulamt, von zahlreichen Bekanntschaften und von meinen Arbeiten, denen ich soviel Zeit als möglich zu erübrigen suche, in der Hetze gehalten, daß es mir nicht möglich ist, sie öfter zu sehen. Die Frau befindet sich leidlich und ist sie ganz zufrieden, in der Heimath zu sein; der Mann wäre jetzt lieber in Rom geblieben; er sieht, daß es hier bei ungeheurer Concurrenz besonders im medicinischen Fach, sehr schwer aufzukommen ist und hat eine ziemlich unglückliche und
malcontente Stimmung; er kaut beständig an seinem Verhältniß zum Ministerium und dessen undankbarem Benehmen gegen ihn. Das ist für einen Dritten nicht sehr unterhaltend! Ich verkehre viel mit Dönniges und
Papencordt. Der letztere gewinnt sehr bei näherer Bekanntschaft; er ist ein recht gelehrtes und gefälliges Haus und eine gutmüthige Haut; er will nach Bonn gehen, hat jetzt eine Geschichte des Cola Rienzo im Druck und ist durch seine diplomatischen Bekanntschaften gleich in die haute société der Excellenzen gekommen, was ihm für sein Fortkommen gewiß sehr hinderlich ist. Ja das Fortkommen! Das ist hier das Ziel des Wettlaufs und einer enormen Concurrenz; und
Connexionen, die sind der mächtige Hebel! Mein Freund Dönniges denkt auch bisweilen mehr daran, als ich wünsche. Ich denke immer und sage ihm: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und der Andren etc. Er hat ein Buch: Quellen zur Geschichte Heinrich VII geschrieben, worin die Übersetzung des Dino; ich habe eben eine Recension davon gemacht und nicht verhehlen können, daß ich die Übersetzung für mißlungen und fehlerhaft halte. Wenn nur der lang vorbereitete Heinrich endlich selbst erschien! – Grimm’s werden zu Weihnachten erwartet; sobald sie ankommen, werde ich sie sogleich aufsuchen und Dir von ihnen schreiben. Von Beseler weiß ich seit langer Zeit nichts mehr. – Was ist denn der Dr. Hahn in Heidelberg für ein Mann? Du scheinst mit ihm in Verbindung zu stehen.
Deine Frau grüße ich tausend Mal; sie wird mich doch nicht vergessen haben? auch die kleine Emma von Schulzens und Schwesterchen lassen die liebe Tante Gervinus angelegentlichst grüßen. Lebe recht wohl und gedenke bisweilen
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
UB Heidelberg
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UB Heidelberg
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GervinGervin, siehe: Gervinus, Georg Gottfried jun (1805–1871).
Klopstock, Friedrich Gottlieb 11856338617241803Klopstock, Friedrich Gottlieb (1724–1802), war ein deutscher Dichter und bedeutender Vertreter der „Empfindsamkeit“.
Lessing, Gotthold EphraimGotthold Ephraim Lessing11857212117291781Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781), deutscher Dichter.
Goethe (Göthe), Johann WolfgangJohann Wolfgang Goethe11854023817491832Goethe, Johann Wolfgang (1749–1832), auch Göthe, deutscher Dichter.
Schiller, Friedrich Friedrich Schiller11860762617591805Schiller, Friedrich (1759–1805), in Marbach am Neckar geborener Arzt, Dichter und Historiker, der vor allem durch seine Dramen und Gedichte bekannt wurde.
Friedrich Wilhelm IV., König von PreußenFriedrich Wilhelm IV., König von Preußen11853599417951861Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861), war von 1840 bis 1858/61 König von Preußen.
Hassenpflug, Hans Daniel Ludwig Friedrich11923764417941862Hassenpflug, Hans Daniel Ludwig Friedrich (1794–1862), Jurist und konservativer Politiker, der unter Friedrich Wilhelm I. von Hessen (1802–1875) im Februar 1850 kurhessischer Staatsminister des Innern und der Justiz wurde und 1852 eine neue hessische Verfassung vorlegte, die die entschieden liberale kurhessische Verfassung von 1831 ablöste.
Grimm, JacobJacob Grimm
HiKo
11854225717851863Grimm, Jacob (1785–1863), Bruder Wilhelm Grimms (1786–1859), war Jurist, Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Von 1841 an wirkte er in Berlin und wurde Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Grimm, Wilhelm11854226517861859Grimm, Wilhelm (1786–1859), Bruder Jacob Grimms (1785–1863), war Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Wie sein Bruder wirkte er seit 1841 in Berlin und wurde ebenfalls Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Albrecht, Wilhelm EduardEduard Wilhelm Albrecht11864439418001876Albrecht, Wilhelm Eduard (1800–1876), in Elbing geborener Rechtswissenschaftler und Politiker, der 1837 zu den „Göttinger Sieben“ gehörte. Nach seinem Studium an den Universitäten Berlin, Göttingen und Königsberg wurde er am Pregel 1825 außerordentlicher und 1829 ordentlicher Professor, bevor er 1830 als Ordinarius an die Universität Göttingen wechselte. Nach seiner dortigen Entlassung Ende 1837 wurde er im Folgejahr Privatdozent, 1840 Professor an der Universität Leipzig und war 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Stahl, Friedrich Julius11861664118021861Stahl, Friedrich Julius (1802–1861), in Heidingsfeld bei Würzburgs geborener, zum Luthertum konvertierter Jude, Jurist, Rechtsphilosoph und Politiker, der von 1834 bis 1840 ordentlicher Professor für Staats- und Kirchenrecht an der Universität Erlangen, dann von 1840 bis zu seinem Tode ordentlicher Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Kirchenrecht an der Universität Berlin war. Von 1849 bis 1854 war er Mitglied der Ersten Kammer des preußischen Landtages, 1850 im Erfurter Unionsparlament Mitglied des Volkshauses.
Haller, Karl Ludwig 11870106117681854Haller, Karl Ludwig (1768–1854), war schweizerischer Staatsrechtler, Publizist, Nationalökonom und Politiker, der sich für einen strengen, restriktiven Konservativismus einsetzte und diesen entsprechend propagierte.
Dahlmann, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Dahlmann11852336817851860Dahlmann, Friedrich Christoph (1785–1860), Politiker und Historiker, war von 1842 bis 1860 ordentlicher Professor für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Bonn, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Staatenhauses für das Königreich Preußen im Erfurter Unionsparlament.
Savigny, Friedrich CarlFriedrich Carl Savigny11860590917791861Savigny, Friedrich Carl (1779–1861), in Frankfurt am Main geborener Jurist und Staatsmann, 1808/09 ordentlicher Professor an der Universität Landshut, danach an der Universität Berlin, Begründer der Historischen Rechtsschule der Rechtswissenschaft.
Homeyer, Carl GustavCarl Gustav Homeyer13035651417951874Homeyer, Carl Gustav (1795–1874), Rechtswissenschaftler, ab 1824 außerordentlicher, 1827 ordentlicher Professor an der Berliner Universität.
Brentano, Bettina, verh. Arnim
11850418517851859Brentano, Bettina (1785–1859), war Schriftstellerin, Tochter der Schriftstellerin Sophie La Roche (1730–1807), Schwester des Dichters Clemens Brentano (1778–1842); sie heiratete 1811 in Berlin den Dichter Achim Arnim (1781–1831).
Canitz und Dallwitz, Karl (Carl)11942293X17871850Canitz und Dallwitz, Karl (Carl) (1787–1850), war preußischer Staatsmann, Generalleutnant und von 1837 an Gesandter in Hannover, Oldenburg und Braunschweig, gefolgt von Wien zwischen 1842 bis 1845.
Schelver, Victorie (Victoria), verh. GervinusVictorie Schelver, verh. Gervinus11659528018201893Schelver, Victorie (Victoria) (1820–1893), Gesang- und Klavierlehrerin, Musikwissenschaftlerin, Ehefrau von Georg Gottfried Gervinus jun. (1805–1871).
Schultz (Schulz), August Wilhelm Ferdinand11718553118051890Schultz, August Wilhelm Ferdinand (1805–1890), auch: Schulz, aus Stettin stammender Arzt und Medizinalbeamter; er wurde 1838 Arzt der preußischen Gesandtschaft in Rom, ab 1847 in verschiedenen Funktionen Arzt in Berlin und 1870 Medizinalrat.
Dönniges, WilhelmWilhelm Dönniges11615750X18141872Dönniges, Wilhelm (1814–1872), deutscher Historiker sowie Staatsmann und Diplomat des Königreichs Bayern, Ehemann von Franziska Wolf (1823–1882) und Vater der Schauspielerin und Schriftstellerin Helene Dönniges (1843–1911), deretwegen sich 1864 der sozialistische Politiker Ferdinand Lassalle (1825–1864) mit dem rumänischen Adelige Janco Gregor Racowitza († 1865) duellierte, in dessen Folge Lassalle den Tod fand.
Papencordt, FelixFelix Papencordt11603067418111841Papencordt, Felix (1811–1841), in Paderborn geborener Historiker und Philosoph, der sich nach seiner Berliner Promotion im Jahre 1832 bis 1840 zu Forschungszwecken vor allem in Rom und Süditalien aufhielt und ein umfangreiches wissenschaftliches Werk hinterließ. Im Jahre 1841 wurde er außerordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Bonn, starb aber noch vor Aufnahme seiner Lehrtätigkeit.
Rienzo, Cola di11874522013131354Rienzo, Cola di (1313–1354), siehe: Cola di Rienzo.
Compagni, Dino1189110901246/471324Compagni, Dino (1246/47–1324), in Florenz geborener Tuchhändler, Politiker und Chronist. Über die Echtheit seiner Chronik der Stadt Florenz stritten sich in der deutschen Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert Paul Scheffer-Boichorst (1843–1902), der die Fälschungsthese vertrat, und Karl Hegel (1813–1901), der die Echtheit der Chronik bewiesen hat.
Schultz (Schulz), EmmaSchultz (Schulz), Anna, auch Schulz, war eine Tochter des aus Stettin stammenden Arztes und Medizinalbeamten August Wilhelm Ferdinand Schultz.
Schultz (Schulz), Anna-ca. Ende der 1830er JahreSchultz (Schulz), Anna (* ca. Ende der 1830er Jahre), auch Schulz, war eine Tochter des aus Stettin stammenden Arztes und Medizinalbeamten August Wilhelm Ferdinand Schultz.
Heidelberg49.4093582,8.694724Alte Universitätsstadt am Neckar, seit 1803 zum Großherzog Baden gehörend und mit Eisenbahnanschluß seit 1840. Circa 90 Kilometer südlich von Frankfurt am Main gelegen, war die Stadt mit ihrer malerischen Schloßruine einer der Hauptorte der Romantik.
Hannover (Königreich)Das Königreich Hannover, nördlich und westlich des Königreichs Preußen gelegen, entstand 1814 auf dem Wieder Kongreß als Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg und bestand bis 1866, als es im Zuge des „Deutschen Krieges“ von Preußen annektiert wurde und als preußische Provinz Hannover fortbestand.
Rom (Roma)41.8933203,12.4829321 Nahe der Westküste der Apeninnen-Halbinsel in Mittelitalien gelegene Hauptstadt des antiken Römischen Reiches, die 1871 Hauptstadt des neuen Königreiches Italien wurde. Der Vatikan als Stadtteil Roms war zugleich Sitz des Papstes als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.
BonnAuf eine römische Gründung zurückgehende alte kurfürstliche Residenzstadt am Rhein mit menschlichen Besiedlungsspuren, die ca. 14.000 Jahre zurückreichen, nach französischer Herrschaft ab 1815 eine Stadt des Königreiches Preußen, etwa 30 Kilometer nördöstllich von Köln gelegen.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Literaturgeschichte, Literatur-Geschichte, LitteraturgeschichteBeschäftigung mit den national überlieferten sprachlichen, künstlerisch gestalteten Texten und Zeugnissen in ihrem historisch-zeitlichen Verlauf.
delectirenDelektiren, sich erfreuen an etwas.
Repräsentativverfassung, Repräsentativ-VerfassungVerfassung eines Staates oder Landes, in welchem das Volk die staatliche Gewalt nicht direkt ausübt, sondern durch bestimmte Köperschaften vertreten wird.
Volk, VölkerGewachsene, durch gemeinsamen kulturellen, auch sprachlichen Hintergrund verbundene große Gemeinschaft von Menschen; Bevölkerung eines Landes oder Staatsgebiets, Masse der Angehörigen einer Gesellschaft; auch: breite Masse innerhalb der Gesellschaft eines Landes oder Staatgebiets.
mittelalterlichAuf das Mittelalter bezogen, ihm zuzuordnen, zu ihm gehörend.
ConstitutionKonstitution, Verfassung.
Kirche/-nDurch die Geistlichen, den Klerus repräsentierte, auf bestimmte Weise organisierte und verwaltete Institution der christlichen Glaubensgemeinschaft; auch geweihte Gebäude zur Abhaltung der entsprechenden Gottesdienste, liturgischer Handlungen etc.
PatrimonialgerichtsbarkeitGerichtsbarkeit, die dem Grund- bzw. Gutsherrn unterstand in Bezug auf sein Territorium und die darin lebenden Menschen (Hintersassen etc.).
preußischZu Preußen gehörend, auf Preußen bezogen, sich auf Preußen beziehend.
protestantischDem protestantischen, hier bezogen auf den evangelisch-lutherischen Glauben des Christentums angehörend, auf ihn bezogen, ihm zuzuordnen; hier auch gebraucht in Bezug auf die „Protestation der „Göttinger Sieben“.
UnterrichtsministeriumMinisterium das für die Planung, Gewährleistung und Durchführung des Unterrichts innerhalb eines Staates, Landes etc. zuständig ist; Kultusministerium.
constituirenkonstituieren, gründen; ins Leben rufen, etwas begründen, sich bilden, zusammenschließen und festen Bestand gewinnen.
BerufungHier im Sinne von: Ruf auf eine Professur und damit Angebot für ein wissenschaftliches Amt.
HofparteiAnhängerschaft bei Hofe des jeweiligen regierenden Monarchen oftmals mit pejorativer Konnotation hinsichtlich Günstlingswirtschaft.
BeamtenweltBeamtenwesen, Beamtentum.
LeibeigenschaftPersönliche Abhängigkeit von einem Herren (Unfreie, Halbfreie), im Gegensatz zur dinglichen Abhängigkeit (Hörigkeit) mit persönlicher Freiheit.
SpottgedichteGedicht, in welchem über jemanden oder über etwas gespottet wird mit nähe zur Saite, Karikatur, Spottlied.
Universität BerlinVom preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) auf Anregung des Bildungsreformers, Politikers und Diplomaten Wilhelm von Humboldt (1767-1835) im Jahre 1809 gegründete Universität in der preußischen Hauptstadt, die unter ihrem ersten Rektor Theodor von Schmalz (1760-1831) 1810 den Lehrbetrieb aufnahm.
PietismusProtestantische Bewegung innerhalb des 17./18. Jahrhunderts mit vertiefter Frömmigkeit und tätiger Nächstenliebe als Hauptcharakteristika im Gegensatz zu einer strengen Orthodoxie.
Jude(n)Hier gebraucht zur Bezeichnung von Angehörigen der jüdischen Religion.
Nation(en)Auf das 14. Jahrhundert zurückgehender, entsprechend gebräuchlicher Begriff aus dem Lateinischen von „natio“ für „Volk“ oder „Volksstamm“, für welchen sich bis heute keine einheitliche Begriffsbestimmung herauskristallisiert hat; mögliche, hauptsächliche Verwendung im Sinne von: Staat(en), Staatswesen; große, zumeist geschlossene Gemeinschaft(en) von Menschen von gleicher Abstammung, Geschichte, sprachlich-kulturellem Hintergrund, welche zu einem politischen Staatswesen gehören und dieses verkörpern; umgangssprachlich auch: Menschen, die zu einer jeweils bestimmten Nation gehören, Volk, Völker; im 19. Jahrhundert im Rahmen der deutschen Nationalbewegung verwendeter Begriff für eine Staatsform, die auf modernen Werten (Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit) beruht im Gegensatz zum monarchisch geprägten Ständestaat.
Jesuitenorden (Jesuiten)Die von Ignatius von Loyola (1491-1556) im Jahre 1534 gegründete katholische Ordensgemeinschaft „Societas Jesu“ (SJ) wurde im Jahre 1540 vom Papst in Rom anerkannt.
Wissenschaft, WißenschaftForschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich zur Hervorbringung eines begründeten, geordneten bzw. für sicher erachteten Wissens.
PhilosophieWissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Ergründung, Deutung und dem Verständnis der Welt und der menschlichen Existenz auseinandersetzt.
LiberalismusNeben dem Sozialismus und dem Konservativismus die dritte große politische Ideologie im 19. Jahrhundert, deren vielfältige Programme und Erscheinungsformen keine eindeutige Definition zulassen.
Haller'sches SystemKarl Ludwig Haller (1868-1854) war ein schweizerischer Staatsrechtler, Politiker und Publizist, der von seinem Gedankengut her mit seinen Schriften maßgebend die Epoche der „Restauration“ prägte. Sein sechsbändiges Lebenswerk unter dem Titel „Restauration der Staatswissenschaft oder Theorie des natürlichen Zustandes, der Chimäre des künstlich-bürgerlichen entgegengesetzt“ (1816-1834) beeinflusste maßgeblich das restaurative System infolge des Wiener Kongresses und fundierte es theoretisch, weshalb auch von dem „Haller’schen System“ gesprochen wird.
Haller'sche GrundsätzePublikation von Karl Ludwig Haller (1768-1854), welche 1842 in Darmstadt herausgegeben wurden unter dem Titel: „Karl Ludwig v[on] Haller's Staatsrechtliche Grundsätze, Nach Dessen Restauration der Staatswissenschaft“.
ChristenthumChristentum als Religion, die auf dem Leben und Wirken von Jesus Christus basiert.
PhilosophischAuf die Philosophie bezogen, ihr zuzuordnen, auf sie bezogen.
ContrerevolutionKonterrevolution, Gegenrevolution.
ObscurantismusObskurantismus als Bestreben, die Menschen bewusst in Unwissenheit zu halten, selbständiges Denken dadurch zu verhindern etc.
Vorlesung(en)Lehrveranstaltung(en) an Universitäten.
AristokratieBereits seit der Antike bekannte, innerhalb der antiken griechischen Staatstheorie als Idealform von Herrschaft („Herrschaft der Besten“) dargelegte Staatsform, bei der die Herrschaft durch eine kleine Gruppe, die sich durch besondere Eigenschaften auszeichnet und vornehmlich dem Adel angehört, ausgeübt wird; neuzeitlich auch Synonym für Adel und Elite.
Notabene, nota beneAus dem Lateinischen stammende formelhafte Redewendung mit der wörtlichen Bedeutung „merke wohl“ in Sinne von „wohlgemerkt“ oder „übrigens“ und „nebenhergesagt“.
Thaler (Taler)Silbermünze in den Staaten des Deutschen Zollvereins (Vereinstaler), die bis 1871 geprägt wurde, eingeteilt in 30 Silbergroschen.
Ruf (Universität)Berufung in ein hohes wissenschaftliches Amt, hier speziell auf einen Lehrstuhl an einer Universität.
romantischAuf die Epoche der Romantik bezogen, ihr zuzuordnen, zu ihr gehörend; gefühlsbetont, malerisch/reizvoll.
poёtisch, poetischPoetisch, also auf die Poesie bezogen, ihr zuzuordnen, zu ihre gehörend; dichterisch, in stimmungsvollerweise wie Dichtung anmutend bzw. wie für sie charakteristisch ist.
Weib, WeiberDespektierlich-pejorative Bezeichnung für Frauen, abgeleitet von dem Mittelhochdeutschen Wort „wîp“ für die nichtadelige Frau im Gegensatz zu „frouwe“; im Laufe der Zeit erfuhr „frouwe“ eine Bedeutungserweiterung als allgemeine Bezeichnung für Frau, während „wîp“ als „Weib“ eine Bedeutungsverengung und -verschlechterung erfuhr; auch despektierlich-pejorative Bezeichnung für Männer, die nach Ansicht des dieses Wort in diesem Kontext so Gebrauchenden nicht mit den als gut angesehenen, männlich-konnotierten Tugenden wie Zielstrebigkeit, mannhafte Standfestigkeit etc. ausgestattet sind bzw. nicht darüber verfügen; auch noch Koseform in der eigentlichen Bedeutung für: liebevolle Frau als Ehefrau.
ProsaSprache ohne formale Bindung durch Reim, Verse, Rhythmus; im metaphorischen Sprachgebrauch auch Synonym für: Nüchternheit, Poesielosigkeit.
BestieWildes, gefährliches Tier; Raubtier; pejorativ für: grausamer oder hinterhältiger Mensch; Unmensch (als Schimpfwort).
BriefwechselDer Begriff Briefwechsel beschreibt eine chronologische Folge von Briefen, aber auch Brief-/Korrespondenz-Karten, Postkarten, Telegrammen etc., zwischen zwei Personen über längere Zeit hinweg, was durch die jeweiligen gegenseitig geschriebenen Anschreiben dokumentiert wird. Vor dem Hintergrund der historischen Tradierung, ist es zumeist eine Seltenheit, solche Briefwechsel in Gänze aufzufinden. Briefwechsel sind innerhalb der Geschichtswissenschaft vornehmlich in der Zeit des 19./20. Jahrhunderts eine fundamentale Quelle für vielfältigste wissenschaftliche Forschungsgegenstände, die auch für Nachbardisziplinen und die Wissenschaft an sich anschlussfähig sind.
VaterlandHeimatland, Geburtsland.
SchulamtLehramt, Lehrtätigkeit an einer Schule.
mal contenteAus dem Französischen für: unzufrieden.
Cola Rienzo (Papencordt)Buch des jung an einer Infektionskrankheit verstorbenen Historikers Felix Papancordt (ca. 1811/1812-1841) über den römischen Politiker und Vokstribun Cola di Rienzo (1313-1354) unter dem vollen Titel: „Cola die Rienzo“ und seine Zeit. Besonders nach ungedruckten Quellen hergestellt von Felix Papancordt. Mit einer Kupfertafel“, welches 1841 in Hamburg und Gotha erschien und von Karl Hegel (1813-1901) rezensiert wurde.
Druck, Drucke„Druck“ als Abkürzung oder Synonym für Drucklegung gebraucht, darüber hinaus auch für ein fertiges Druckerzeugnis (z. B. Kunstdruck, gedruckte Edition einer handschriftlichen Quelle etc.) stehend, somit auch im Sinne von „alte Drucke“.
diplomatischBezogen auf die: Diplomatik (Urkundenlehre) im wissenschaftlichen Sinne.
haute sociétéAus dem Französischen für: Hohe Gesellschaft, also „High Society“, Oberschicht einer Gesellschaft.
ExcellenzExzellenz als Anrede innerhalb des diplomatischen Verkehrs und für ranghöchste Beamte (seit dem 16. Jahrhundert) und auch Generale sowie Erzbischöfe/Bischöfe in Tradition bis auf die spätrömische Antike zurückgehend.
ConnexionenKonnexionen, Verbindungen, vorteilhafte Beziehungen; berufliches, gesellschaftliches etc. Netzwerk.
Quellen zur Geschichte Heinrich VII (Dönniges)Publikation des Historikers und Diplomaten Wilhelm Dönniges (1814-1872), welche 1841 in Berlin erschien unter dem Titel: „Kritik der Quellen für die Geschichte Heinrichs des VII des Luxemburgers. Von Dr. W. Dönniges, corr. Mitgliede der Akademie von Turin und Privat-Dozenten an der Universität zu Berlin.“, welche von Karl Hegel (1813-1901) rezensiert wurde.
Dino-Chronik, Chronik des Dino Compagni, Dino-HandschriftDer Florentiner Kaufmann, Politiker und Chronist Dino Compagni (um 1246/47-1324) verfasste zwischen 1310 und 1312/1313 eine Chronik der Stadt Florenz in drei Büchern („Cronica delle cose occorrenti ne’ tempi suoi“), in der die Kämpfe zwischen weißen und schwarzen Guelfen eine zentrale Rolle spielen. Dino beschränkte sich auf den Zeitraum zwischen den 1280er Jahren bis 1312. Literarisch ist das Werk ansprechend geschrieben und liefert überdies wertvolle Informationen für die entsprechende Phase der florentinischen Geschichte. In der italienischen, aber auch in der deutschen Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts wurde der sogenannte „Dinostreit“ bzw. die sogenannte „Dinofrage“ um die Echtheit dieser Chronik geführt bzw. gestellt. So vertrat Paul Scheffer-Boichorst (1843-1902) die Fälschungsthese, wohingegen der Erlanger Historiker und sehr gute Kenner der italienischen Stadtverfassungsgeschichte Karl Hegel (1813-1901) für ihre Echtheit plädierte. Die Echtheit der Schrift wurde in der Folgezeit vornehmlich durch die Forschungen von Isidoro Del Lungo (1841-1927) bestätigt.
Recension, Recensionen (Rezension/-en)Rezensionen, hier für kritische Besprechungen wissenschaftlicher Publikationen.
Kritik der Quellen für die Geschichte Heinrichs des VII. des LuxemburgersPublikation von Wilhelm Doenniges (1814-1872) im Jahr 1841 mit einer Übersetzung der italienischen Chronik des Florentiners Dino Compagni ins Deutsche. Diese Publikation wurde im selben Jahr von Karl Hegel (1813-1901) rezensiert.