Faltbrief mit Poststempeln, teilweise verblasst, verschwommen oder fragmentarisch durch Papierverlust, mit Postvermerken: NÜRNBERG 1 AUG 1838 Einzeilenstempel; NAPOLI 11. AGO. 1838 Zweikreisstempel
Als ich am 27ten dieses Monats in Nürnberg eintraf, fand ich schon einen Brief von Dir vor1, welcher mit bitteren Vorwürfen über mein längeres Ausbleiben angefüllt ist. Mein Reiseplan war freilich auf ein längeres Zusammensein mit Dir in Rom und eine Rückreise in Anfang des nächsten Sommers berechnet; statt dessen schreibst Du jetzt vom Abreisen im Januar oder gar im Dezember. Du lieber Gott! was für ein Teufel steckt Dir denn schon wieder im Leibe, daß Du es in Italien auch nicht aushältst? ein sehr unruhiger, scheint’s. Was treibt Dich denn zur Reise im Winter? um auch den deutschen Winter zu genießen? Es wäre gar nicht zu entschuldigen, geschweige zu rechtfertigen, Einen Fall ausgenommen; weil aber dieser gerade eingetreten sein könnte, so verliere ich einstweilen keine Worte weiter darüber, und will selbst zusehen, was es ist. – Wie unfreundlich aber sind Deine weiteren Drohungen! wenn ich im September nicht bei Zeiten komme, so willst Du nach Rom reisen und mich dann sitzen lassen, wo ich will. Du hättest mir schon auch etwas nachgeben können, wenn ich auch glauben will, daß Deine Vorschläge für mein eigenes Beste berechnet sind. – Bei allem diesen hat mich aber doch Dein Brief zur schnelleren Reise angetrieben. Dazu half auch ein gleichzeitiger Brief von Wunderlich2, der mich in dieSchweiz begleiten will, dieses aber nur kann, in der ersten Hälfte des August. Auch ist mir lieb, daß ich noch vor dem Krönungsspektakel nach Mailand komme. – So werde ich dann mich Dir willfährig beweisen, und Anfang September in Neapel erscheinen, nämlich mit dem Dampfschiff, welches von Genua am 2 September (?) abgeht; dagegen hoffe ich auch von Dir bei Gelegenheit | eine ähnliche freundliche Nachsichtigkeit. –
Was soll ich auf den sonderbaren Vorschlag in einem sonderlichen P.S. Deines Briefes, die Fr. Schulz3 mitzubringen, sagen? – wenn ich ein galanter Mensch wäre, sagst Du, – nein, galant wie ein Franzose oder Italiener bin ich nicht. Aber wäre ich’s auch, so kann ich nicht glauben, daß die Schulz auf einen Vorschlag solcher Art eingehen würde. Dennoch machte ich ihn, wüßte ich, daß Euch ein sehr großer Gefallen damit geschähe; denn, warum habt Ihr selbst sie nicht mitgenommen? Doch muß ich glauben, daß es Victorien sehr lieb wäre, sie bei sich zu haben; aber warum hat sie selbst das P.S. nicht geschrieben? ich glaube, weil sie den Vorschlag für die Schulz für unanständig gehalten hat. Aber selbst, wenn ich wollte, könnte ich nicht; wenigstens könnte ich nicht eher mit ihr sein, als in Mailand oder in Genua. Kann sie denn Fußreisen mit mir und Wunderlich in der Schweiz machen wollen? Was es übrigens heißt, mit Frauenzimmern reisen, das habe ich jetzt eben erst gesehen. Acht Tage lang wurde in Berlin die Abreise von einem Tag zum andern verschoben und dann noch wurde die Freundin meiner Mutter in Weimar krank; wir mußten 3 Tage in Weimar liegen bleiben, und blieben so 9 Tage unterwegs. – Doch will ich nicht verschweigen, daß mir dieser Aufenthalt in Weimar in anderer Weise wieder zu gute kam, denn ich benutze ihn zu einer Fahrt nach Jena, wo Dahlmann’s noch nicht lange von Kissingen zurückgekommen waren. Das hatte mir Jacob Grimm gesagt, den ich in der Nacht in Naumburg auf der Post einen Augenblick sprach. Er war in Leipzig gewesen, um dort das Terrain zu recognosciren, und ging nun eben Dahlmanns in Jena zu besuchen. Die traf ich also da zusammen und verlebte einen Mittag und Nachmittag mit ihnen. Dahlmann erschien mir durch das Unglück, welches das Land, ihn und seiner Familie betroffen, gehobener, edler, größer. Er spricht ohne Grimm und ohne Heftigkeit, ja sogar mit Ruhe | undMäßigung über das kürzlich Vergangene. Die Hannöverischen Angelegenheiten, welche nun, wie Du schon wissen wirst, bis zum Siege der Opposition in der 2ten Kammer, zur Vertagung derselben, dann zur Eingabe einer Protestation an denDeutschen Bund von Seiten der siegreichen Opposition gediehen sind – haben in diesem Fortschritt alle seine Erwartungen übertroffen. Was ihn an der Seele nagt, ist die Bekümmerniß, vielleicht selbst Noth, und das unstete Leben mit seiner Familie. Doch erträgt’s die Frau mit Fassung; leidet wie immer an den Nerven, an Kopfweh, er an Heiserkeit. Das Bad in Kissingen hatte nichts geholfen. Dorothea (auch Hermann) ist nachdenklich geworden; es läßt ihr recht gut, das schnippische Wesen ist ganz weg. Dahlmann hofft nichts für sich von Sachsen mehr; im Herbst will er nach Lübeck, diedänische
Geschichte zu bearbeiten. Ich war durch den Besuch entzückt, gestärkt, erhoben; wie wenn man etwas Großes angeschaut hat. Jacob Grimm geht nach Cassel, um sich mit seinem Bruder Wilhelm dort zu vereinigen. Auch sie scheinen Leipzig aufgegeben zu haben. Basel ist für Dahlmann auch nicht verloren, wie Du meinst. Er kann es noch jeden Tag annehmen; doch hält er es nicht für gut Deutschland zu verlassen; er will die Ereignisse abwarten, und seine Anwesenheit war bisher nicht ohne Einfluß auf dieselben. Von Dorotheen bring ich Victorien einen Brief mit, Dir von Beseler. An Dahlmann dürftest Du wahrhaftig mal schreiben; ich bringe Dir von ihm seine Schrift mit; auch die von Grimm und die neuste von Ewald sollst Du haben. Deine Vorrede ist jetzt eben mit den vermischten Schriften angekommen; ich sah sie zuerst in Weimar. Dahlmann glaubt dasselbe von Dir, was Du von ihm; daß es nach dieser Vorrede Dir unter Allen am schwersten werden möchte, in Deutschland wieder festen Fuß zu fassen. – Ueber das Uebrige, was Dein Brief enthält, sprechen wir ausführlicher miteinander. Du schüttest eben, wie häufig, das Kind mit dem Bade aus. Wollt ihr an die Frau Schulz schreiben, daß sie mich in den letzten Tagen des August in Genua pensione Svizzera erwarten dürfe; von wo ich sie dann nach Neapel bringen würde, so ist das Alles, was ich thun kann. –
Auch von Dir würde ich um diese Zeit gern einen Brief in Genua antreffen, worin Du mir sagst, wo ich Dich finde; wohin in welches Gasthaus ich mich zuerst wenden soll, wenn ich ans Land steige – meinen besten Gruß an Victorie.
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Henfenfeld49.4968771,11.3898656Etwa 25 Kilometer östlich von Nürnberg gelegenes Rittergut, das im Jahre 1817 von dem Nürnberger Kaufmann Benoit (Georg Christoph Benedikt) Schwarz (1801-1876) erworben worden war.
UB Heidelberg
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Baar
, Regina (Hg.): Flucht ins Land der Schönheit. Briefwechsel zwischen Georg Gottfried Gervinus und Karl Hegel auf ihrem Weg aus den politischen Konflikten des deutschen Vormärz nach Italien – und zurück (1837–1839). Aus den Beständen der Universitätsbibliothek Heidelberg, hg. von
dems.
(= Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Bd. 14), Heidelberg 2008.
Baar
, Flucht ins Land der Schönheit
2008
GervinGervin, siehe: Gervinus, Georg Gottfried jun (1805–1871).
Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich WalterAgathon Gottlob Friedrich Walter Wunderlich11735444918101878Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich Walter (1810–1878), in Göttingen geborener Sohn des Klassischen Philologen Ernst Karl Friedrich Wunderlich (1783–1816) und Bruder des preußischen Konsistorialpräsidenten Oskar Wunderlich († 1882). Er war von 1842 bis 1847 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, vorher vier Jahre an der Universität Basel und ab 1847 an der Universität Halle, bevor er 1850 Richter am gemeinschaftlichen Oberappellationsgericht der vier Freien Städte des Deutschen Bundes in Lübeck wurde.
Schulze, Louise-um 1838 lebendSchulze, Louise, war eine Bekannte des Ehepaars Gervinus, die 1838 in Darmstadt im Haushalt von August Ludwig Feder (1776–1831), dem Direktor der Darmstädter Hofbibliothek, lebte.
Schelver, Victorie (Victoria), verh. GervinusVictorie Schelver, verh. Gervinus11659528018201893Schelver, Victorie (Victoria) (1820–1893), Gesang- und Klavierlehrerin, Musikwissenschaftlerin, Ehefrau von Georg Gottfried Gervinus jun. (1805–1871).
N. N., Dorothea, verw. Kölle, verh. Radeke (Radecke)-um 1838 lebendN. N., Dorothea war eine enge Freundin von Karl Hegels (1813–1901) Mutter und Witwe des Regierungsrates Heinrich Christian Ernst Kölle (1773–1832) (?); in zweiter Ehe war sie mit dem Konsistorialrat Ernst Redecke verheiratet.
Tucher, Maria Helena Susanna, verh. HegelMaria Helena Susanna Tucher, verh. HegelMutter Karl Hegels11657082217911855Tucher, Maria Helena Susanna (1791–1855), Ehefrau des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831), Mutter Karl Hegels (1813–1901), Schwester Johann Sigmund Karl Tuchers (1794–1871), des Vaters Susanna Maria Hegels (1812–1878), Onkels und Schwiegervaters Karl Hegels, Gründer der Tucher-Brauerei in Nürnberg. Siehe auch: Hegel, Maria Helena Susanna.
Dahlmann, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Dahlmann11852336817851860Dahlmann, Friedrich Christoph (1785–1860), Politiker und Historiker, war von 1842 bis 1860 ordentlicher Professor für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Bonn, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Staatenhauses für das Königreich Preußen im Erfurter Unionsparlament.
Dahlmann, Friedrich ChristophFriedrich Christoph Dahlmann11852336817851860Dahlmann, Friedrich Christoph (1785–1860), Politiker und Historiker, war von 1842 bis 1860 ordentlicher Professor für Deutsche Geschichte und Staatswissenschaften an der Universität Bonn, 1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, 1850 Mitglied des Staatenhauses für das Königreich Preußen im Erfurter Unionsparlament.
Grimm, JacobJacob Grimm
HiKo
11854225717851863Grimm, Jacob (1785–1863), Bruder Wilhelm Grimms (1786–1859), war Jurist, Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Von 1841 an wirkte er in Berlin und wurde Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Dahlmann, Dorothea, verh. Reyscher
Dorothea Dahlmann, verh. Reyscher124275062218221847Dahlmann, Dorothea (1822–1847), war die Tochter des Historikers und Politikers Johann Friedrich Dahlmann (1785–1860) aus dessen erster Ehe mit Julie Dahlmann (1795–1826), geb. Hegewisch, als Tochter des Historikers Dietrich Hermann Hegewisch (1746–1812) und frühere Verlobte des Juristen und Jugendfreundes Karl Hegels, Georg Beseler (1809–1888); seit 1844 war sie verheiratet mit dem verwitweten Rechtsgelehrten und Württemberger Politiker August Ludwig Reyscher (1802–1880), zeitweise ordentlicher Professor der Jurisprudenz an der Universität Tübingen, dessen zweite Ehefrau sie war und dem sie zwei weitere Kinder schenkte.
Grimm, Wilhelm11854226517861859Grimm, Wilhelm (1786–1859), Bruder Jacob Grimms (1785–1863), war Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Wie sein Bruder wirkte er seit 1841 in Berlin und wurde ebenfalls Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Beseler, Georg Karl ChristophGeorg Beseler11851019318091888Beseler, Georg (1809–1888), Jurist und preußischer Politiker, war in der Heidelberger Studienzeit neben Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) einer der beiden engsten Freunde Karl Hegels (1813–1901). Er wurde ordentlicher Professor der Rechtswissenschaft an den Universitäten Rostock, Greifswald und Berlin.
Neapel (italienisch: Napoli)40.8358846,14.2487679Stadt an der Westküste der Apeninnen-Halbinsel am Golf von Neapel, circa 220 Kilometer südöstlich von Rom entfernt gelegen.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Rom (Roma)41.8933203,12.4829321 Nahe der Westküste der Apeninnen-Halbinsel in Mittelitalien gelegene Hauptstadt des antiken Römischen Reiches, die 1871 Hauptstadt des neuen Königreiches Italien wurde. Der Vatikan als Stadtteil Roms war zugleich Sitz des Papstes als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.
ItalienDie in der Form eines Stiefels als Apeninnen-Halbinsel ins Mittelmeer hineinreichende Landschaft von den Alpen bis Sizilien war politisch bis ins 19. Jahrhundert vom Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten und von Fremdherrschaft geprägt. Im Zuge der italienischen Nationalbewegung (Risorgimento) kam es erst 1861 zur Gründung des Königreiches Italien als eines Nationalstaates mit König Viktor Emanuel II. (1820-1878) an der Spitze.
SchweizIn Kantone eingeteilte Republik im Nordwesten der Alpen zwischen Bodensee im Nordosten und Genfer See im Südwesten, an Frankreich, den Deutschen Bund, Liechtenstein, Österreich und Italien grenzend.
Mailand45.4641943,9.1896346Etwa 450 Kilometer südwestlich von München gelegene Hauptstadt der Lombardei in der Po-Ebene.
Genua44.40726,8.9338624Etwa 150 Kilometer südlich von Mailand gelegene italienische Hafenstadt südlich des Apennin am Ligurischen Meeresteil des Mittelmeeres.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
Weimar50.9810486,11.3296637Stadt an der Ilm, Haupt- und Residenzstadt des 1741 entstandenen und 1809 staatsrechtlich vereinigten Herzogtums, dann Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, circa 90 Kilometer südwestlich von Halle und etwa 25 Kilometer östlich von Erfurt gelegen.
Jena50.9281717,11.5879359Residenz- und Universitätsstadt an der Saale, etwa 80 Kilometer südwestlich von Halle gelegen.
Naumburg51.1525648,11.8099186Domstadt an der Saale, seit 1815 zum Königreich Preußen (Provinz Sachsen) gehörend, etwa 50 Kilometer südlich von Halle und circa 65 Kilometer nordöstlich von Erfurt gelegen.
Leipzig51.3406321,12.3747329Am Zusammenfluß von Weißer Elster, Pleiße und Parthe gelegene Universitäts- und Messestadt in Sachsen.
Kissingen50.1985698,10.0746833Kur- und Badeort an der Fränkischen Saale, nordwestlich der alten Reichsstadt Schweinfurt am Südhang der Rhön gelegen, seit 1814 zum Königreich Bayern gehörend.
Lübeck53.866444,10.684738Alte ehemalige Hanse- und Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches an der Mündung der Trave in die Ostsee etwa 70 Kilometer nordöstlich von Hamburg gelegen, 1815 als Freie und Hansestadt völkerrechtlich souveränes Mitglied des Deutschen Bundes, 1847 Veranstaltungsort des zweiten Germanistentages, 1866 Mitglied des Norddeutschen Bundes, 1871 Gliedstaat des Deutschen Reiches.
Basel47.5581077,7.5878261Schweizer Stadt am Rhein, circa 150 Kilometer westlich von Konstanz am Bodensee und etwa 70 Kilometer südlich von Freiburg im Breisgau gelegen.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
Fellinger & Co. (Neapel)In den 1830 Jahren in Neapel wirkendes Unternehmen.
Italiänische/italienische Fahrt/Reise (1838/39)Forschungsreise Karl Hegels nach Italien in den Jahren 1838/39, die er teilweise mit dem Ehepaar Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871) und Victorie (1817-1893), unternahm.
Gott, auch: HerrHier bezogen auf die biblische Schöpfungsgeschichte im Christentum als höchstes gedachtes und verehrtes überirdisches Wesen.
KrönungsspektakelAm 6. September 1838 wurde Ferdinand I. (1793-1875), von 1835 bis 1848 Kaiser von Österreich und König von Böhmen, als Ferdinand V., seit 1830 auch König von Ungarn und Kroatien (Haus Habsburg-Lothringen), im Dom zu Mailand zum König der Lombardei und Venetiens (seit 1815 bestehend) gekrönt.
DampfschiffGrößeres Schiff, welches mit Hilfe einer Dampfmaschine angetrieben wird und dessen Entwicklung auf das frühe 18. Jahrhundert zurückgeht; Dampfer.
Italiener, auch: ItaliänerAus Italien stammende(r) (männlicher) Mensch(en), dort lebende(r) (männlicher) Menschen(en); auch: italienische Autoren, Dichter, Schriftsteller etc.
Post Gasthaus in Berchtesgaden; Synonym für Postwesen als Überbegriff für die gewerbliche Beförderung und Verteilung schriftlicher Nachrichten durch entsprechende zuständige Institutionen (z. B. privates Unternehmen, staatliche Einrichtung etc.); erste Errichtung von Poststationen bereits in der römischen Antike unter Augustus (63 v. Chr.-14 n. Chr.); im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff Post im 16. Jahrhundert geläufig; auch: Postkutsche zum Personentransport.
FahrpostTransport von Sachen wie u. a. Post-Massensendungen durch spezielle Wagen oder Postkutschen.
recognoscirenRekognoszieren, also die Echtheit einer Sache, einer historischen Quelle wie einer Urkunde, Handschrift etc. feststellen.
Grimmgroßer Ärger, heftiger Zorn; verbissene Wut.
hannoversches, auch: hannöverschesAuf Hannover bezogen, zu Hannover gehörend, Hannover zuzuordnen.
OppositionIm Sprachgebrauch des 19. Jahrhunderts gebräuchlicher Begriff für: gegen etwas oder jemanden empfundenen, sich äußernder Widerstand (z. B. von Seiten der Nationalbewegung gegenüber den herrschenden politischen Verhältnissen etc.).
ProtestationAus dem Lateinischen von „protestatio“ über das Mittelhochdeutsche „protestacie“ für das Bezeugen, Dartun, also: Darlegung, Bezeugung, Versicherung, Bekenntnis; dann auch: Verwahrung, Einspruch, Protest, Missfallensbekundung – so auch verwendet in Bezug auf den Protest der „Göttinger Sieben“ im Jahr 1837.
Deutscher BundVon 1815 bis 1866 bestehende Vereinigung in Form eines Staatenbundes souveräner Fürsten und freier Städte Deutschlands unter Einschluss des Kaisers von Österreich, des Königs von Preußen sowie der Könige Dänemarks und der Niederlande.
dänische Geschichte (Dahlmann)Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860) veröffentlichte zwischen 1840 und 1843 sein dreibändiges, in Hamburg erschienenes Werk zur „Geschichte von Dänemark“.
GeschichteGeschichtswissenschaft als Universitätsdisziplin sowie als gymnasiales Unterrichtsfach; auch: historische bzw. gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung, Darstellung, Monographie über einen speziellen konkreten oder abstrakten Forschungsgegenstand wie z. B. die Geschichte einer Stadt, Geschichte einer wissenschaftlichen Disziplin etc.
Schrift (Dahlmann)Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860) rechtfertigte in einer Schrift „Zur Verständigung“, welche 1838 erschien, die Unternehmung der sogenannten „Göttinger Sieben“.
Schrift (Grimm)Schrift Jacob Grimms „Jacob Grimm über seine Entlassung“ im Kontext der „Göttinger Sieben“ (1838).
Schrift (Ewald)1838 in Basel erschienene Schrift von dem Angehörenden der „Göttinger Sieben“ Georg Heinrich August Ewald (1803-1875) zum entsprechenden Kontext unter dem Titel: Drei deutsche Worte. Für Freunde und Verständige. Basel 1838
VorredeEinleitung, Vorwort in einer Publikation.
pensione SvizzeraBekanntes Hotel für Italien-Reisende des 19. Jahrhunderts in Genua.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis