Gesegnet sei dies Blatt, welches Dich in Rom zu erreichen hofft! Es soll Dir vaterländischen und Freundesgruß bringen zur glücklichen Ankunft in der Weltstadt, die recht eigentlich die Stadt des Historiker’s ist. Es muß einem die ganze Vergangenheit in’s Gesicht schauen. Bald wollen wir dort zusammen einen historischen Bund schließen, nachdem Du mir erst die Weihe, oder den Ritterschlag gegeben haben wirst. Es hat mich wirklich gefreut und geschmeichelt, daß Du eine solche Freude, wie mir Dein Brief ausdrückt, empfandest, über meine Erklärung, mich der Historie zuwenden zu wollen. Ich nehme mir daraus ab, daß Du mir etwas zutraust in diesem Felde; und das bestärkt mich in meinem Entschluß. Denn Du glaubst nicht, wie lange ich diesen schon in mir herumgewendet habe, und wie zaghaft ich dazu gewesen bin, denn ich habe wahrhaftig die größten Begriffe von einem Historiker für unsre Zeit, welchen gegenüber ich mich klein und unzulänglich fühle. Auch wage ich nicht eher dies als meinen Beruf anzusprechen als bis ich mit Zufriedenheit auf eine Leistung, die mich auch dazu zu qualifizieren schien, zurückblicken könnte. Viel hoffe ich von Italien und von Rom! – Wie begierig bin ich zu hören, wie es Dir dort ergeht! Ich hoffe nicht zu irren, wenn ich mir Deine äußeren Zustände dort als höchst glücklich und angenehm denke. Wenn Dir auch dies Mal die Freude und Spannung der Ueberraschung abgeht, so erlebst Du auch diese von neuem an Deiner liebenswürdigen Frau. Was wird sie für Augen machen!
Meine Gedanken sind jetzt natürlich oft nach Euch reichtet, und ich wünsche nichts sehnlicher, als Euch bald nachzufolgen. Doch habe ich noch Ruhe und Geduld genug, um erst die heiße Sommerzeit vorbeistreichen zu lassen, um dann im September mich mit Euch zu verbinden. Diese Zwischenzeit werde ich indessen gut benutzen, um mich in antike und
christliche Kunst, Italiänische
Literatur usf. einzuleben. Ich habe dazu jetzt volle Muße gewonnen, da ich nur eben ein Examen zur Anstellung beim Gymnasium abgethan habe, gegen welches die Doktorpromotion Kinderspiel war. Mein langes, und vielseitiges Studium in Philosophie, Theologie, Philologie
und
Geschichte kam mir dabei so zu Statten, daß ich darin mit Glanz reüssirte. Mit diesem Resultat sind mir die ersten Anstellungsmöglichkeiten eröffnet. Ich lege darauf Werth, weil hier zu Lande Alles auf Examina ankommt; und weil mir die Satisfaction wurde, daß Einige, die geringer von mir dachten, genöthigt wurden, diese ihre Meinung über mich zu ändern. Ich werde es also jedenfalls zuerst mit dem Gymnasium versuchen. Vielleicht übernehme ich jetzt gleich einige Stunden, wenn es mir gestattet wird, sie nach Belieben im August wieder abgeben zu können. Andre Anerbietungen, die mir gemacht worden sind, nehme ich deßhalb gar nicht auf, indem ich den Hauptpunkt, die Reise, im Auge behalte.
Du bist noch nicht lange genug von Deutschland entfernt, um gern wieder etwas davon hören zu wollen. Ich will Dich also damit nicht ennüyiren, schließe deshalb auch ein Blättchen von Rudloff nicht mit ein, auch, um den Brief nicht mehr zu beschweren. Die hannövrischen Zustände habe ich schon dick bis an den Hals, wie viel mehr Du. Albrecht und die Grimms wollen sich nun auch nach Leipzig wenden. Der König von Hannover hat Leipzig verboten (in Rom liest man ja auch die Allgemeine Zeitung). Albrechts Schrift von Dahlmann herausgegeben ist juristisch abgefaßt und wird vom wunderlichen Wunderlich deßhalb gelobt, mir war sie ungenießbar. Unangenehm ist mir dabei auch gewesen, daß sie auf den Schlußsatz hinausläuft, es sei Euch durch die Absetzung in Hannover die Anstellung in den übrigen Bundesstaaten nicht verwirkt. Als ob die Wiederanstellung die Hauptsache in der Sache, die Ihr vertretet, wäre. Wohlthuend aber ist die scharfe und bittere kleine Vorrede von Dahlmann. – Ich habe Beselers Schrift noch erwarten wollen, um Dir darüber zu schreiben; es währt aber zu lange. Ich hoffe, es ist etwas Gutes. Rostock scheint doch auch ein trauriges Nest zu sein! Aber ist es nicht spaßhaft, daß unser Freund so mir heraussagt, wie alle Weiber sich in ihn verlieben? Das ärgert Deine Victorie gewiß schrecklich. Wir wollen ihn darüber zum Besten haben. Meinen Reiseplan habe ich mir ungefähr so ausgedacht, daß ich im August von hier abreise, durch die Schweiz, nach Mailand, nach Genua, Pisa, Livorno, von da zur See nach Neapel, wo ich dann Mitte September eintreffen könnte. Wie gefällt Dir dieser? Neapel kommt so auf die schönen Herbstmonate und auf den Winter, Florenz auf das Frühjahr usf. Hast Du mir etwas Andres zu rathen, sei es für die Weiterreise, oder für die Hinreise nach Neapel zunächst (denn das Weitere wird sich dann schon finden), so bitte ich mir es nicht vorzuenthalten. Zu Genua soll eine epidemische Krankheit sein? Wie hält’s man mit dem Gelde? Bringt man Gold mit, Napoleon d’or’s? Läßt man sich Wechsel ausstellen, nach Neapel, nach Rom? Wie viel? Meinen herzlichsten Gruß an Dich und Deine liebe Frau. Schreibe uns bald wieder, und vergiß nicht zu bemerken, wohin unser nächster Brief zu addressiren, und wann Du ihn erwarten willst.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Gervinus (Gervin), Georg Gottfried jun.Georg Gottfried Gervinus11853891818051871Gervinus, Georg Gottfried jun. (1805–1871), deutscher Historiker, Literaturhistoriker und Politiker, Sohn von Georg Gottfried Gervinus sen. (1765–1837) und seiner Ehefrau Anna Maria Magdalena Gervinus, geb. Schwarz (1772–1837). Er war Ehemann von Victorie Gervinus, geb. Schelver (1820–1893), 1835/1836 Professor der Geschichte und Literatur an der Universität Heidelberg, 1836/1837 an der Universität Göttingen (einer der „Göttinger Sieben“), 1844 Honorarprofessor an der Universität Heidelberg, 1848 Mitglied der Frankfurter Paulskirchen-Versammlung.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
UB Heidelberg
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UB Heidelberg
1000
Baar
, Regina (Hg.): Flucht ins Land der Schönheit. Briefwechsel zwischen Georg Gottfried Gervinus und Karl Hegel auf ihrem Weg aus den politischen Konflikten des deutschen Vormärz nach Italien – und zurück (1837–1839). Aus den Beständen der Universitätsbibliothek Heidelberg, hg. von
dems.
(= Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Bd. 14), Heidelberg 2008.
Baar
, Flucht ins Land der Schönheit
2008
Neuhaus
, Helmut: Karl Hegel – Historiker im 19. Jahrhundert. Unter Mitarbeit von Katja Dotzler, Christoph Hübner, Thomas Joswiak, Marion Kreis, Bruno Kuntke, Jörg Sandreuther und Christian Schöffel (= Erlanger Studien zur Geschichte, Bd. 7/Katalog zur Ausstellung des Instituts für Geschichte der Universität Erlangen-Nürnberg vom 20. November bis 16. Dezember 2001), Erlangen, Jena 2001.
Karl Hegel – Historiker im 19. Jahrhundert
2001
GervinGervin, siehe: Gervinus, Georg Gottfried jun (1805–1871).
Schelver, Victorie (Victoria), verh. GervinusVictorie Schelver, verh. Gervinus11659528018201893Schelver, Victorie (Victoria) (1820–1893), Gesang- und Klavierlehrerin, Musikwissenschaftlerin, Ehefrau von Georg Gottfried Gervinus jun. (1805–1871).
Rudloff, N. N.-um 1838 wirkendRudloff, N. N. war ein Bekannter Karl Hegels (1813–1901), der 1838 sein erstes juristisches Staatsexamen, wohl in Berlin, absolvierte.
Albrecht, Wilhelm EduardEduard Wilhelm Albrecht11864439418001876Albrecht, Wilhelm Eduard (1800–1876), in Elbing geborener Rechtswissenschaftler und Politiker, der 1837 zu den „Göttinger Sieben“ gehörte. Nach seinem Studium an den Universitäten Berlin, Göttingen und Königsberg wurde er am Pregel 1825 außerordentlicher und 1829 ordentlicher Professor, bevor er 1830 als Ordinarius an die Universität Göttingen wechselte. Nach seiner dortigen Entlassung Ende 1837 wurde er im Folgejahr Privatdozent, 1840 Professor an der Universität Leipzig und war 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Grimm, JacobJacob Grimm
HiKo
11854225717851863Grimm, Jacob (1785–1863), Bruder Wilhelm Grimms (1786–1859), war Jurist, Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Von 1841 an wirkte er in Berlin und wurde Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Grimm, Wilhelm11854226517861859Grimm, Wilhelm (1786–1859), Bruder Jacob Grimms (1785–1863), war Sprach- und Literaturwissenschaftler. Er war einer der „Göttinger Sieben“, die am 12. Dezember 1837 von der Universität Göttingen fristlos entlassen wurden. Wie sein Bruder wirkte er seit 1841 in Berlin und wurde ebenfalls Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Ernst August I., König von HannoverErnst August I., König von Hannover11853092517711851Ernst August I. von Hannover (1771–1851), König von Hannover von 1837 bis 1851, Sohn König Georgs III. von Großbritannien und Irland (1738–1820) und der Herzogin Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz (1744–1818), gebürtiger Herzog von Braunschweig-Lüneburg, in Großbritannien 1. Duke of Cumberland and Teviotdale, war ein britischer Prinz aus dem Haus Hannover aus einer Nebenlinie der Welfen stammend. Seit 1714 wurde Hannover, zunächst als Kurfürstentum, ab 1814 als Königreich, bis zum Tod des britischen Monarchen Wilhelm IV. (1765–1837; Haus Hannover) in Personalunion mit Großbritannien regiert. Mit der Thronbesteigung der Königin Victoria (1837–1901; Haus Hannover) als seiner Nachfolgerin in England endete diese Personalunion, da das Erbrecht in Hannover keine Frau auf dem Thron zuließ. Daher wurde dort der 66jährige Tory und Onkel Victorias neuer König, der sogleich bei seinem Amtsantritt 1837 das erst 1833 erlassene relativ freiheitliche Staatsgrundgesetz abschaffte, um absolutistisch herrschen zu können. Hierauf erfolgte der Protest der sogenannten „Göttinger Sieben“ Professoren, die infolgedessen allesamt von der Universität Göttingen entlassen wurden. Zu ihnen zählte neben Georg Gottfried Gervinus (1805–1871) auch Friedrich Christoph Dahlmann (1785–1860).
Dahlmann, Dorothea, verh. Reyscher
Dorothea Dahlmann, verh. Reyscher124275062218221847Dahlmann, Dorothea (1822–1847), war die Tochter des Historikers und Politikers Johann Friedrich Dahlmann (1785–1860) aus dessen erster Ehe mit Julie Dahlmann (1795–1826), geb. Hegewisch, als Tochter des Historikers Dietrich Hermann Hegewisch (1746–1812) und frühere Verlobte des Juristen und Jugendfreundes Karl Hegels, Georg Beseler (1809–1888); seit 1844 war sie verheiratet mit dem verwitweten Rechtsgelehrten und Württemberger Politiker August Ludwig Reyscher (1802–1880), zeitweise ordentlicher Professor der Jurisprudenz an der Universität Tübingen, dessen zweite Ehefrau sie war und dem sie zwei weitere Kinder schenkte.
Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich WalterAgathon Gottlob Friedrich Walter Wunderlich11735444918101878Wunderlich, Agathon Gottlob Friedrich Walter (1810–1878), in Göttingen geborener Sohn des Klassischen Philologen Ernst Karl Friedrich Wunderlich (1783–1816) und Bruder des preußischen Konsistorialpräsidenten Oskar Wunderlich († 1882). Er war von 1842 bis 1847 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock, vorher vier Jahre an der Universität Basel und ab 1847 an der Universität Halle, bevor er 1850 Richter am gemeinschaftlichen Oberappellationsgericht der vier Freien Städte des Deutschen Bundes in Lübeck wurde.
Gervinus, Victorie, geb. Schelver
Victorie Gervinus, geb. Schelver11659528018201893Gervinus, Victorie, geb. Schelver (1820–1893), war Musikwissenschaftlerin, Tochter des Mediziners, Botanikers und Naturphilosophen Franz Josef Schelver (1778–1832) und Ehefrau Georg Gottfried Gervinus’ jun. (1805–1871).
Rom (Roma)41.8933203,12.4829321 Nahe der Westküste der Apeninnen-Halbinsel in Mittelitalien gelegene Hauptstadt des antiken Römischen Reiches, die 1871 Hauptstadt des neuen Königreiches Italien wurde. Der Vatikan als Stadtteil Roms war zugleich Sitz des Papstes als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.
ItalienDie in der Form eines Stiefels als Apeninnen-Halbinsel ins Mittelmeer hineinreichende Landschaft von den Alpen bis Sizilien war politisch bis ins 19. Jahrhundert vom Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten und von Fremdherrschaft geprägt. Im Zuge der italienischen Nationalbewegung (Risorgimento) kam es erst 1861 zur Gründung des Königreiches Italien als eines Nationalstaates mit König Viktor Emanuel II. (1820-1878) an der Spitze.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.
Leipzig51.3406321,12.3747329Am Zusammenfluß von Weißer Elster, Pleiße und Parthe gelegene Universitäts- und Messestadt in Sachsen.
Hannover (Königreich)Das Königreich Hannover, nördlich und westlich des Königreichs Preußen gelegen, entstand 1814 auf dem Wieder Kongreß als Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg und bestand bis 1866, als es im Zuge des „Deutschen Krieges“ von Preußen annektiert wurde und als preußische Provinz Hannover fortbestand.
Rostock54.0886707,12.1400211Hansestadt an der Ostseeküste des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin mit der 1419 gegründeten ältesten Universität im Ostseeraum.
SchweizIn Kantone eingeteilte Republik im Nordwesten der Alpen zwischen Bodensee im Nordosten und Genfer See im Südwesten, an Frankreich, den Deutschen Bund, Liechtenstein, Österreich und Italien grenzend.
Mailand45.4641943,9.1896346Etwa 450 Kilometer südwestlich von München gelegene Hauptstadt der Lombardei in der Po-Ebene.
Genua44.40726,8.9338624Etwa 150 Kilometer südlich von Mailand gelegene italienische Hafenstadt südlich des Apennin am Ligurischen Meeresteil des Mittelmeeres.
Pisa43.7159395,10.4018624Am Arno und nahe dessen Mündung in das Ligurische Meer des Mittelmeeres gelegene Stadt in der Toskana westlich von Florenz.
LivornoToskanische Stadt, deren Wurzeln bis in die Römerzeit zurückreichen, ca. 20 Kilometer südwestlich von Pisa entfernt, ca. 80 Kilometer von Florenz.
Neapel (italienisch: Napoli)40.8358846,14.2487679Stadt an der Westküste der Apeninnen-Halbinsel am Golf von Neapel, circa 220 Kilometer südöstlich von Rom entfernt gelegen.
Florenz43.7698712,11.2555757Hauptstadt im Zentrum des Großherzogtums Toskana im Norden der Apenninen-Halbinsel circa 300 Kilometer nördlich von Rom gelegen.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
pastarestante, poste restante, posterestante, postrestantAus dem Italienischen eingedeutscht für: postlagernd.
vaterländischAuf das „Vaterland“ bezogen, ihm zuzuordnen, zu ihm gehörend etc.; im 19. Jahrhundert auch gebräuchlich für die politische Gesinnung derjeniger Menschen, die sich ein vereintes Deutschland im Sinne eines Bundesstaates wünschten.
HistorikerGeschichtswissenschaftler.
historischgeschichtswissenschaftlich; geschichtlich
WeiheRitual mit entsprechender zeremonieller Handlung zur Heiligung bzw. zum Stellen eines Menschen oder eines Gegenstandes in den Dienst Gottes; Sakrament der katholischen Kirche zur Befähigungserteilung hinsichtlich des Priesteramtes; rituelle Einführung in das Bischofsamt; im übertragenen und/oder auch (selbst-)ironischen Sinne auch: Aufnahme in bestimmte Zirkel, Anerkennung etc.
RitterschlagZunächst bekannt als Schwertleite diente der Ritterschlag als symbolische Geste in Form eines Schlags mit dem flachen Schwert auf Hals, Nacken oder Schulter zur Aufnahme eines Knappen als Ritter in den Ritterstand; im übertragenen Sinne auch: Anerkennung oder Aufnahme in bestimmte Zirkel etc.
HistorieGeschichte, auch: Weltgeschichte; Geschichtswissenschaft; Erzählung (literarisch).
antikAuf die Antike bezogen, ihr zuzuordnen, zu ihr gehörend.
christlichZum Christentum gehörend.
Italiänisch, italiänisch, Italienisch, italienischZu Italien gehörend, Italien zuzuordnen, auf Italien bezogen; italienische Sprache; auch: italienische Forschungsgegenstände.
LiteraturHier bezogen auf die zeitgenössisch, erscheinende Literatur innerhalb des deutschen Bundes.
Examen, ExaminaAbschlussprüfung(en) vornehmlich bezogen auf den Studienabschluss, auch: Promotionsprüfung, Rigorosum, Doktorexamen.
GymnasiumSchule, auf welcher ein höherer Schulabschluss (Abitur, Matura etc.) erworben werden kann, der die Hochschulreife mit sich bringt.
PhilosophieWissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Ergründung, Deutung und dem Verständnis der Welt und der menschlichen Existenz auseinandersetzt.
TheologieWissenschaftliche Lehre einer Religion.
PhilologieWissenschaft, die sich unter literatur- und sprachwissenschaftlichen Aspekten mit klassischen und/oder modernen Sprachen befasst auch unter komparatistischen Prämissen.
GeschichteGeschichtswissenschaft als Universitätsdisziplin sowie als gymnasiales Unterrichtsfach; auch: historische bzw. gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung, Darstellung, Monographie über einen speziellen konkreten oder abstrakten Forschungsgegenstand wie z. B. die Geschichte einer Stadt, Geschichte einer wissenschaftlichen Disziplin etc.
reüssirenReüssieren, Erfolg haben, Anerkennung finden.
SatisfactionSatisfaktion, Genugtuung/Zurücknahme einer Beleidigung (insbesondere die Ehre betreffend; auch im Kontext eines Duells).
Italiänische/italienische Fahrt/Reise (1838/39)Forschungsreise Karl Hegels nach Italien in den Jahren 1838/39, die er teilweise mit dem Ehepaar Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871) und Victorie (1817-1893), unternahm.
ennüyirenEnnuyieren, langweilen, ärgern; lästig werden.
hannoversches, auch: hannöverschesAuf Hannover bezogen, zu Hannover gehörend, Hannover zuzuordnen.
Allgemeine ZeitungAuf den Tübinger Verleger Johann Friedrich Cotta (1764-1832) zurückgehende Tageszeitung, die mit Verlegung des Erscheinungsortes nach Stuttgart im Jahre 1798 als „Allgemeine Zeitung“ firmierte, von 1807 bis 1882 in Augsburg als „Augsburger Allgemeine Zeitung“ erschien und zu den bedeutendsten deutschsprachigen Tageszeitungen ihrer Zeit gehörte. Von 1882 bis 1925 wurde sie in München verlegt.
Schrift (Albrecht)Schrift des Staatsrechtlers Wilhelm Eduard Albrecht (1800-1876), Angehöriger der „Göttinger Sieben“, über: „Die Protestation und Entlassung der sieben Göttinger Professoren“, welche von dem Historiker, und ebenfalls Angehörigen der „Göttinger Sieben“, Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860); 1838 in Leipzig herausgegeben wurde.
juristischAuf Jura bzw. die Rechtswissenschaft/Jurisprudenz bezogen.
Schrift (Beseler)Geruckte Schrift des Juristen Georg Beseler (1809-1888) in Form von Briefen, mit denen er sich für die „Göttinger Sieben“ einzusetzen suchte, welche in Rostock 1838 erschien unter dem Titel: „Zur Beurtheilung der sieben Göttinger Professoren und Ihrer Sache. In Briefen“.
Weib, WeiberDespektierlich-pejorative Bezeichnung für Frauen, abgeleitet von dem Mittelhochdeutschen Wort „wîp“ für die nichtadelige Frau im Gegensatz zu „frouwe“; im Laufe der Zeit erfuhr „frouwe“ eine Bedeutungserweiterung als allgemeine Bezeichnung für Frau, während „wîp“ als „Weib“ eine Bedeutungsverengung und -verschlechterung erfuhr; auch despektierlich-pejorative Bezeichnung für Männer, die nach Ansicht des dieses Wort in diesem Kontext so Gebrauchenden nicht mit den als gut angesehenen, männlich-konnotierten Tugenden wie Zielstrebigkeit, mannhafte Standfestigkeit etc. ausgestattet sind bzw. nicht darüber verfügen; auch noch Koseform in der eigentlichen Bedeutung für: liebevolle Frau als Ehefrau.
epidemischIn Form einer Epidemie als zeitlich und örtlich gebundene, allerdings in starkem Maße, überaus ansteckende Massenerkrankung auftretend, seuchenartig.
Napoleon d'orGoldmünze, in Frankreich geprägt, historisch in der Zeit von 1803 an unter Napoleon I. (1769-1821).
WechselWechselbrief als schuldrechtliches Wertpapier in Form einer schriftlichen, unbedingten, auf einen bestimmte Zeitraum festgelegte Verpflichtung zur Zahlung des genannten Geldbetrages an den ausgewiesenen Inhaber dieser Wechsel-Urkunde, welche Forderungen von Seiten der jeweiligen Kundschaft bei sich selbst oder einer Drittperson dokumentiert.