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Karl Hegel an Matthias Lexer, Erlangen, Juli/August 1863

Sehr geehrter Herr!

Hier schicke ich die unterschriebenen Empfangsscheine und einen Brief an Dr. Mehmel, welchen ich Sie ersuche denselben persönlich auf den Bureau der Handelskammer (Kern wird Ihnen das Haus zeigen) zu übergeben. Für den Fall, wenn noch eine besondere Eingabe an den Handelsvorstand nöthig wäre, werden Sie es von ihm erfahren; für den andern Fall liegt mein Empfangsschein bei.2

Da Ihr Austritt aus dem Verhältniß eines Mitarbeiters bei Herausgabe der Chroniken nunmehr feststeht3, so ist jetzt nöthig, daß wir uns über den Termin Ihres Austritts und die bis dahin noch zu vollendenden Arbeiten verständigen. Ich denke, es wird Ihnen erwünscht sein, unser Verhältniß nicht früher als bis Ende September zu lösen. Länger würde es keinen Falls fortdauern können.

Ich verlange von Ihnen unter dieser Voraussetzung nichts weiter als Folgendes: 1. Die Textesbearbeitung der ‚Etlichen Geschicht’, 2. die Textescorrecturen für den Druck (nicht 1. correctur der Abhandlungen), 3. das Glossar zum 2 Bande, welches Sie in der Hauptsache nach Abdruck der Ordnungen werden vollenden können: nöthigen Falls könnte selbst von dem Rest für das Glossar ganz abgesehen werden, ausgenommen die Beschreibung der Pillenreuter Schlacht nach A. Sollten Sie gleich während Ihres Aufenthalts in Nürnberg nicht vollenden können, wegen Verzögerung des Drucks (was ich natürlich selbst sehr ungern sehen würde), (Juli/August) erst nach Ihrem Austritt aus Ihrem gegenwärtigen Verhältniß an die letzte Ausarbeitung desselben gehen können, so würde ich diese Arbeit nicht besonders honoriren, indem ich sie zu derjenigen rechne, oder als eine solche ansehen würde, welche Sie mir aus diesen letzten Monaten, in denen ich Sie sehr wenig in Anspruch nehme, noch schuldig geblieben sind.

Ich sehe Ihre gefällige Erklärung über diese Propositionen entgegen.

Von Kerler werden Sie erfahren haben, wie viel Sorge und Noth4 ich in der letzten Zeit gehabt habe und noch gegenwärtig habe. Dr. Kern bitte ich bestens zu grüßen; Weech’sche Abhandlung ist wohl noch nicht wieder zurück? es wird mir lieb sein von ihm selbst zu erfahren, in welcher Weise seine Beilage fortschreitet und ob Aussicht auf baldige Beendigung vorhanden ist? ich werde die Beschleunigung des Drucks betreiben, sobald ich die Weech’sche Abhandlung an die Buchhandlung einsende.

Aufrichtig ergebenst
der Ihrige
C. Hegel.