Ich fühlte mich neulich zu sehr angegriffen, um Ihnen noch besonders zu schreiben und zu danken für die Zusendung Ihres Buchs, dessen Werth für mich ein doppelter ist, indem ich es immerfort als ein liebes Andenken zur Erinnerung an den Verfasser und unser persönliches Verhältniß betrachten werde. Doch wird Ihnen Freund Kern es so ausgerichtet haben, wie es eigentlich für Sie geschrieben war, wie sehr mich Ihr Geschenk erfreut, wie wohlthuend die Vorrede des Buchs mich berührt hat! Möchten die neuen Hoffnungen, welche sich Ihnen nun wieder gezeigt haben, nachdem die alten, wie es scheint, immer mehr in den Hintergrund getreten sind, recht bald in Erfüllung gehen! So leicht freilich | wie unserem πολύτροπον
Weech wird es nicht Jedem und ist es auch mir bei weitem nicht geworden.
An den Schürstab ist gewiß vor allem zu denken und dasjenige zu thun, was noch übrig geblieben. Die Beschreibung der Handschriften glaubte ich, hätten Sie schon gemacht, da es nicht geschehen, so lassen Sie es nicht länger anstehen. Ich werde den Text bald nöthig haben.
Mit meinem Befinden geht es täglich besser, doch bin ich noch nicht ausgegangen und ist meine Stimme noch ohne Klang. Indessen hoffe ich wenn es so fortgeht bis Ende der Woche zu Ihnen kommen zu können.
Da ich mir Ihre Adresse nicht notirt habe, schicke ich auch diese für Sie bestimmte Sendung an Kern und bitte gelegentlich um Angabe Ihrer Wohnung.
Hochachtungsvoll und herzlichst
der Ihrige
C. Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München
1000
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Weech, Friedrich Friedrich Weech11720809418371905Weech, Friedrich (1837–1905), in München geborener Archivar, Bibliothekar und Historiker, der 1862 Privatdozent für Geschichte an der Universität Freiburg wurde, von 1864 bis 1868 Bibliothekar an der Großherzoglich-Badischen Hofbibliothek in Karlsruhe und von 1885 bis 1905 Direktor des Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe war. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) an der Edition der „Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Schürstab, ErhardErhard Schürstab101047576erwähnt 14391461Schürstab, Erhard (erwähnt 1439, † 1461), Kaufmann, Finanzier, Bürgermeister in Nürnberg, Pfleger des Heilig-Geist-Spitals in Nürnberg.
Gärten hinter der Veste49.4625747,11.079149Seit 1825 Stadtteil von Nürnberg, nördlich der Nürnberger Burg.
SiegelBeglaubigungsmittel einer Urkunde, häufig als Wachssiegel.
Doctor, DoktorDoktor als höchster akademischer Grad und Bezeichnung für jemanden, der einen Doktor-Titel trägt.
Kärntnisches WörterbuchWörterbuch von Matthias Lexer (1830-1892) erarbeitet und 1862 in Leipzig unter dem Titel: „Kärntnisches Wörterbuch mit einem Anhange: Weihnachts-Spiele und Lieder aus Kärnten“ erschienen, als der Verfasser bereits Mitarbeiter Karl Hegels (1813-1901) war.
VorredeEinleitung, Vorwort in einer Publikation.
polýtropos (πολύτροπον)Das griechische Wort „polýtropos“ stammt aus dem Anfang von Homers „Odyssee“ und bedeutet so viel wie „wendig, verschlagen durchtrieben, mit allen Wassern gewaschen“.
SchürstabAuf das 13. Jahrhundert in Nürnberg zurückgehende einflussreiche Patrizierfamilie, die wohl von Siebenbürgen her eingewandert war, seit 1351 im Inneren Rat vertreten und als Kauflleute vornehmlich mit Luxusgütern handelnd; 1743 starb der letzte männliche Vertreter dieser Patrizierfamilie ohne Nachkommen.
Handschrift, HandschriftenIn Handschrift verfasste zumeist ältere historische Quelle(n).
Addreße, Adresse, AdreßeHier gebraucht im Sinne einer politischen Meinungsäußerung bzw. Willenskundgebung, die von einzelnen Personen oder Gruppen an ein Staatsoberhaupt oder die jeweilige Regierung gerichtet ist, zumeist in schriftlicher Form; auch gebraucht im Sinne von: „Glückwunschadresse“ als besonderes, zumeist gedrucktes aufwändiges Glückwunschschreiben mehrerer Personen an eine bestimmte Person oder Institution; auch: Postadresse, Anschrift.