Bezüglich Ihrer Anfrage gestatten Sie mir zuvörderst eine Berichtigung. In ‚Aus Schellings Leben’ S. 369 steht nicht, daß Hegels und Schellings Briefe gedruckt werden sollen, sondern nur von den noch nicht gedruckten Briefen Hegels an Schelling ist dies in der Anmerkung gesagt. Denn die Briefe Schellings an Hegel sind sämmtlich im genannten Buch gedruckt. Von den Hegel’schen Briefen aber ist nur ein Theil in Karl Rosenkranz, Hegels Leben, 1844, mitgetheilt, darunter aber der, nach welchem die Anfrage ergangen ist, vom 16. November 1803, S. 221. In diesem ist von Hölderlin gar nicht die Rede, wie ich nicht bloß aus dem Abdruck, sondern auch aus meiner Abschrift ersehe. Wohl aber findet sich eine überraschende Mittheilung über Hölderlin, von welcher der Fragesteller Kunde erhalten haben muß, in einem früheren (ungedruckten) Briefe vom 31. August 1805 aus Stuttgart, die folgendermaßen lautet:
‚Der traurige Anblick, den ich während meines hiesigen Aufenthalts gehabt habe, war der von Hölderlin. Seit einer Reise nach Frankreich, wohin er auf eine Empfehlung von Profeßor Ströhlin mit ganz falschen Vorstellungen gegangen war, und woher er sogleich wieder zurückkehrte, da man Forderungen an ihn gemacht zu haben scheint, die er zu erfüllen theils unfähig war, theils wie es scheint mit seiner Empfindlichkeit nicht vereinen konnte – seit dieser fatalen Reise ist er von Geist ganz zerrüttet, und obgleich noch einige Arbeiten …1.