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Karl Hegel an Heinrich Sybel, Erlangen, 14. November 1881

Verehrtester Herr und alter College!

Empfangen Sie meinen wärmsten Dank für die Zusendung Ihres mir sehr werthvollen Buchs über das Deutsche Königthum1 in erneuter Ausgabe, das mir schon vor langen Jahren zu reicher Belehrung gedient hat und lieb geworden ist. Hiermit verbinde ich nachträglich meinen schuldigen Dank für die 2. Lieferung Ihrer vortrefflichen Edition der Kaiserurkunden, zu der mir noch vor wenigen Tagen ein Cartonblatt zur einleitenden Beschreibung zugekommen ist.2

Ich fühle mich fast beschämt, daß ich für so werthvollstes und monumentales Ihnen als Gegengabe nichts weiter bieten kann als den neusten Band XVII der Städtechroniken, Mainz Band I3, der Ihnen auch ohne mein Zuthun als Mitglied der Historischen Commission gebührt und auf dem langsamen Weg über München Sie vielleicht noch nicht erreicht hat. Sehr gefehlt haben Sie uns bei unsrer letzten Zusammenkunft4, die durch die Anwesenheit zweier neuer Mitglieder5 einen eigenthümlichen Reiz erhielt, sonst aber nur durch die Discussion über ein neues im Gedanken verfehltes und nebenbei nicht uneigennütziges Löher’sches Project6 auf unerquickliche Weise belebt wurde.

Mit herzlichem Gruß
in alter Verehrung
der Ihrige
Carl Hegel.