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Karl Hegel an Heinrich Sybel, Erlangen, 5. Januar 1861

Theurer Freund!

Meine besten Glückwünsche zum Neuen Jahr zuvor. Der Druck der Nürnberger Chroniken soll nun sofort beginnen; doch will ich Ihnen zuvor noch ein Probeblatt2 zusenden, welches in Druck und Format den betr. Beschlüssen der Commission entsprechend ausgeführt worden ist und als ein zum Verlagscontract gehöriges Document diesem beizulegen ist, mir scheint, daß es ein ganz gefälliges Ansehen hat.

Kern ist vor einigen Tagen von seiner Pesther Reise3 zurückgekehrt freilich zum Theil mit getäuschten Erwartungen. Doch ist schon immer viel gewonnen, wenn man nicht länger durch die irrthümliche Voraussetzung von anderwärts vorhandenen und nicht benutzen Schätzen beunruhigt wird. Mit seiner Peinlichkeit und Pedanterie, mit seiner Hartnäckigkeit in vorgefaßten Meinungen macht mir der gute Kern doch manche Noth. Bei Weech habe ich in dieser Beziehung nicht zu klagen; er kommt rascher voran und faßt seine Aufgabe, wenn auch mit weniger Hingebung, doch praktischer an.

Meine Empfehlung an Ihre Frau Gemalin
aufrichtig
der Ihrige
Hegel.