Erlangen, 22. April 1860
Verehrter Freund!
Dr. Kluckhohn hat mir vor einiger Zeit in Ihrem Auftrage die Namen der von Professor
Hofmann Empfohlenen mitgetheilt. Nach Dr. Bechstein, der übrigens seit lang nicht mehr beim Germanischen Museum, sondern in Meiningen ist, hatte ich mich schon früher erkundigt, doch hörte ich nur wenig Günstiges über ihn: er wurde mir von zwei Sachverständigen als ein ziemlich mittelmäßiger und leichtfertiger Arbeiter geschildert, so daß ich seitdem ganz von ihm abgesehen habe.
Übrigens hatte ich damals, als ich das Schreiben von Kluckhohn erhielt, bereits meine Aufforderung an Herrn Lexer erlassen, der sofort mit großer Freude auf dieselbe eingegangen ist. Er hat mir die Zusage gegeben, daß er sobald er sich von | seinem gegenwärtigen Verhältniß als Hofmeister beim Grafen
Hunyady losgemacht haben werde, Anfang Mai nach Nürnberg abreisen wolle. Ich habe ihm eine monatliche Remuneration zum Betrage von 700 florin für das Jahr und das Reisegeld zugesagt, und werde Ihnen nächstens eine offizielle Anzeige davon machen, wenn eine weitere Geldforderung nöthig sein wird. Denn vorläufig bin ich noch mit den mir zur Reise nach Leipzig und
Berlin übersandten 150 florin versehen, welche ich für diesen Zweck nicht verwenden konnte, da mich die Arbeiten in Nürnberg die Zeit über beschäftigten und jene Reise für den Moment nicht so dringend erschien. Ich werde also nur einige Diäten für Nürnberg davon abrechnen und das Übrige für die Reisekosten des Herrn Lexer ausgeben. Auch wird sich dieser vielleicht noch etwas länger in unserem Dienst in Wien aufhalten müssen, da ich ihm aufgetragen habe, die dortigen Handschriften von Städtechroniken zu untersuchen.
| Das Schreiben nach Pesth werden Sie gefälligst weiter befördert haben; eine Antwort darauf ist bis jetzt nicht erfolgt.
Überrascht hat mich und beinahe in Verlegenheit gesetzt Ihr nachträglicher Vorschlag von Professor
Holland. Natürlich hätte ich ihn jedem Andern vorgezogen, wenn ich früher gewußt hätte, daß an ihn zu denken sei. Nun aber nachdem ich Lexer berufen, kann ich nicht wohl – wenn auch die Geldmittel reichen und ihre Verwendung sogar wünschenswerth ist – noch einen zweiten Philologen hinzu nehmen, denn zwei könnte ich wenigstens nicht neben einander, da die Hauptarbeit auf dem Historiker ruht, an demselben Orte beschäftigen. Doch denke ich Gelegenheit zu finden, Professor Holland in anderer Weise vorläufig heranzuziehen, ohne daß er seine gegenwärtige Stellung aufzugeben braucht, was doch für beide Theile recht viele Bedenken gegen sich hätte: ich werde ihm zunächst die Bearbeitung einer Augsburger Chronik antragen und wir werden uns dabei erst näher kennenlernen: nachher wird sich das Weitere finden. Unterdeß werde ich auch sehen, wie es | sich mit Lexer macht.
Nehmen Sie auch das Folgende als etwas ganz Vorläufiges unter uns. Ich sage mir, daß ich um der Erwartung der Commission wie unseres königlichen Patrons zu entsprechen, rascher voran kommen muß, als ich sehe, daß es bisher gegangen und weiterhin gehen wird. Dr. Kern ist ein sehr guter, aber zu umständlicher Arbeiter, der schwer dahin zu bringen ist, mit einer Sache abzuschließen: über jeden einzelnen Punkt, den eine Chronik erwähnt, will er zum letzten endgültigen Resultat gelangen; so läßt er sich auf eine Menge von Specialuntersuchungen ein und kommt natürlich bei allem unermüdlichen Fleiß nur allzu langsam vorwärts. Daneben hat er die Untersuchung der handschriftlichen Chroniken, die freilich zu mehreren Hunderten allein in Nürnberg zählen, noch lange nicht beendigt. Ich selbst kann doch nur ab und zu außer den Ferien in Nürnberg sein und nicht viel dazu thun. Auch von Lexer kann ich für die
historische Bearbeitung der Chroniken kaum etwas erwarten; er wird bei Untersuchung der Handschriften mithelfen, wird | die Texte in sprachlicher Hinsicht feststellen und erläutern und später die Correcturen besorgen. So viel ist mir klar, sollen wir in der Hauptsache rascher voran kommen, so brauche ich noch einen zweiten jungen Historiker, der sich mit Kern in die Arbeit theilt. Das Geld reicht dazu, wie Sie auch sagten, vollkommen aus, da ich bei der bisherigen Verwendung wenig mehr als die Hälfte des Bewilligten gebrauchen werde. Nur trage ich Bedenken zu viele Fäden gleichzeitig einzuschlagen und ich meine, daß ich erst sehen muß, wie und wozu ich den Lexer gebrauchen kann, ehe ich noch einen dritten Mann annehme. Doch will ich vorläufig ihn schon jetzt in Aussicht nehmen und deshalb mich bei Ihnen erkundigen, ob Sie mir einen vorzuschlagen wüßten? Kern hat mir öfter von seinem Freund und Genossen Weher, der mit ihm in Ihrem Seminar gewesen, mit Lob gesprochen. Sagen Sie mir gefälligst, in welcher Art Sie mir diesen empfehlen könnten, und ob allen Falls auf ihn zu rechnen wäre? -
Sie verstehen, daß es sich nur um etwas ganz | Vorläufiges handelt, um eine bloße Erkundigung, die noch durchaus kein Versprechen enthalten soll, da ich selbst noch nicht weiß, ob ich meinen Gedanken ausführen werde.
Einen Secretär für Lappenberg wüßte ich nicht zu empfehlen: er müßte doch wohl eher in Norddeutschland zu finden sein. Lappenberg ist gegenwärtig wie ich höre in England: können Sie mir nicht angeben, unter welcher Adresse er zu erreichen ist? ich möchte gern Auskunft haben über eine
Nürnberger Chronik in Middlehill. -
Über das erst vor zwei Tagen hier angekommene 1. Heft des 2. Jahrgangs habe ich mich sehr gefreut; auch gönne ich Nitzsch von Herzen das ihm freundlichst gewährte Pflaster, nur meine ärgerlichen Druckfehler habe ich, als eine Satisfaction für mich, recht ungern vermißt.
Leben Sie wohl
freundschaftlichst
der Ihrige
Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Sybel, HeinrichHeinrich Sybel
HiKo
11862022318171895Sybel, Heinrich (1817–1895), in Düsseldorf geborener Historiker, Politiker und Archivar, der nach seinem Studium im Jahre 1838 an der Berliner Universität promoviert und 1840 an der Universität Bonn habilitiert wurde. Als ordentlicher Professor wirkte er an den Universitäten Marburg (1845–1856), München (1856–1861) und Bonn (1861–1875) und übernahm von 1875 bis 1895 als Direktor die Leitung der Preußischen Staatsarchive. Im Jahre 1858 gehörte er in München zu den Gründungsmitgliedern der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, gründete 1859 die Historische Zeitschrift und war von 1886 bis 1895 Präsident der Historischen Kommission in München. Im Jahre 1848 war er Mitglied des Frankfurter Vorparlaments, 1850 Mitglied des Erfurter Unionsparlaments, von 1874 bis1880 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK), Berlin: I. HA Rep. 76 Kultusministerium; VI. HA Rep 92 Heinrich von Sybel, Nachlaß Schulze
.
GStA PK Berlin
1000
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, Horst: Lexer in Würzburg. In: Matthias von Lexer. Beiträge zu seinem Leben und Schaffen. Hg. von
dems.
(= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte. Heft 80), Stuttgart 1993, S. 9-20.
Brunner
, Lexer in Würzburg
1993
Brunner
, Horst: Matthias von Lexer (1830-1892). Germanist, in: Lebensbilder bedeutender Würzburger Professoren. Hg. von
Peter Baumgart
unter Mitwirkung von
Peter A. Süß
(= Quellen und Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg 8), Neustadt an der Aisch 1995, S. 113-126.
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, Matthias von Lexer
1995
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, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
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, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
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, Hans-Michael: Heinrich von Sybel (1817-1895), in: Katharina Weigand (Hg.), Münchner Historiker zwischen Politik und Wissenschaft. 150 Jahre Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität (= Beiträge zur Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München, Bd. 5), München 2010, 79-94.
Körner
, Sybel, S. 79-94.2010
Schulze
, Winfried: 150 Jahre deutsche Geschichtswissenschaft in München, in: Katharina Weigand (Hg.), Münchner Historiker zwischen Politik und Wissenschaft. 150 Jahre Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität (= Beiträge zur Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München, Bd. 5), München 2010, 31-53
Schulze
, 150 Jahre Geschichtswissenschaft in München, S. 31-53
2010
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, Marion: Karl Hegels editorische Praxis im Spiegel seiner Korrespondenz seit den 1850er Jahren, in: Briefkultur(en) in der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert, hg. von Matthias Berg und Helmut Neuhaus (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 106), Göttingen 2021, S. 335-349.
Kreis
, Karl Hegels editorische Praxis, S. 335-349.2021
Kluckhohn, AugustAugust Kluckhohn11623991318321893Kluckhohn, August (1832–1893), im östlichen Westfalen geborener Historiker, der sich nach seinem Studium an den Universitäten Heidelberg und Göttingen im Jahre 1858 in Heidelberg habilitierte. In München trat er in die Redaktion der Historischen Zeitschrift ein und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in verschiedenen Abteilungen. An der Universität München wurde er zunächst Privatdozent und 1865 außerordentlicher Professor, bevor er 1869 ordentlicher Professor an der dortigen Technischen Hochschule und 1883 an der Universität Göttingen wurde. 1871 wurde er außerordentliches, 1878 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission.
Hofmann, Conrad (Konrad)Konrad Hofmann116951796 11695179618191890Hofmann, Conrad (Konrad) (1819–1890), war Romanist, Germanist und Mediävist; er wurde unter Förderung des Germanisten und bayerischen Sprachforschers Johann Andreas Schmeller (1785–1852) dessen Nachfolger in München (seit 1853 außerordentlicher Professor, ab 1856 Ordinarius für altdeutsche Literatur).
Bechstein, Reinhold Ludwig Bernhard MatthäusReinhold Bechstein102236400618331894Bechstein, Reinhold Ludwig Bernhard Matthäus (1833–1894), war Germanist, Philologe und zunächst Extraordinarius an der Universität Jena (seit 1869), bevor er 1871 an die Universität nach Rostock wechselte. Er war erstgeborener Sohn des Schriftstellers, Archivar und Leiters der Meininger Herzoglichen Bibliothek Ludwig Bechstein (1801–1860), die der Sohn zunächst nach dessen Tod fortgeführt hatte, während er dort den erkrankten Vater zuvor schon unterstützt hatte.
Lexer, MatthiasMatthias Lexer11905732818301892Lexer, Matthias (1830–1892), in Kärnten geborener Privat- und Gymnasiallehrer, Sprachwissenschaftler und Lexikograph, der 1861 wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels am Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde und ihm auch nach seinem Ausscheiden verbunden blieb. 1863 wurde er außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Freiburg im Breisgau und war von 1868 bis 1890 Ordinarius an der Universität Würzburg. Im Jahre 1891 folgte er einem Ruf an die Universität München, verstarb aber ein Jahr später.
Hunyady (Hunyadi) von Kéthely, József (Josef)Hunyadi18301901Hunyady (Hunyadi) von Kéthely, József (Josef) (1801–1869), war verheiratet mit Henriette von und zu Liechtenstein (1806–1886), ungarischer Graf und diente als Erster Obersthofmeister am Hofe der Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837–1898), Vater von acht Kindern, darunter fünf Töchter, drei Söhne, dessen jüngster Sohn Alajos Hunyady von Kéthely (1842–1892) war, eine seiner Töchter, Karoline Hunyady von Kéthely (1836–1907), spätere Gräfin Walterskirchen, war Hofdame und Vertraute der Kaiserin.
Holland, Wilhelm LudwigWilhelm Ludwig Holland100804713 10080471318221891Holland, Wilhelm Ludwig (1822–1891), war Germanist und Romanist seiner Heimatstadt Tübingen, wo er zuletzt als außerordentlicher Professor wirkte.
Maximilian II. Joseph von Bayern, König von BayernMaximilian II., König von BayernKönig von Bayern11857934718111864 Maximilian II. Joseph (1811–1864), war von 1848 bis 1864 König von Bayern und Gründer der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Kern, TheodorTheodor Kern11614072018361873Kern, Theodor (1836–1873) wurde am 5. Mai 1836 in Bruneck in Tirol im Kaisertum Österreich geboren und starb am 18. November 1873 in Veytaux am Genfer See. Theodor Kern stammte aus einer österreichisch-badischen Handwerker- und Beamtenfamilie. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck und studierte seit 1853 zunächst Jura, später Geschichte und Philologie in Innsbruck, Göttingen, Heidelberg und München. Julius Ficker in Innsbruck, Georg Waitz in Göttingen, Ludwig Häusser in Heidelberg sowie Heinrich Sybel in München waren seine akademischen Lehrer. Das Staatsexamen für das Höhere Lehramt hatte er 1857 „mit glänzendem Erfolg“ absolviert. Promoviert worden war er als Schüler Ludwig Häussers im darauffolgenden Jahr 1858 in Heidelberg. 1863 habilitierte er sich über die „Chronik der Stadt Nürnberg vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ und wurde im selben Jahr Privatdozent. Er war seit 1859 erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Karl Hegels beim Editionsunternehmen „Die Chroniken der deutschen Städte“, für das er viele Forschungsreisen unternahm. Mit seiner sehr ordentlichen Arbeitsweise war Karl Hegel als Editionsleiter sehr zufrieden. Ab 1866 war Theodor Kern außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er einen historischen Verein gründete und die „Zeitschrift für Geschichte des Breisgaus“ herausgab. Auch noch in dieser Zeit blieb er dem Editionsprojekt der „Chroniken der deutschen Städte“ als Mitarbeiter auf Honorarbasis verbunden. 1873 starb der sehr begabte junge Historiker an den Folgen einer schweren Erkrankung.
Weech, Friedrich Friedrich Weech11720809418371905Weech, Friedrich (1837–1905), in München geborener Archivar, Bibliothekar und Historiker, der 1862 Privatdozent für Geschichte an der Universität Freiburg wurde, von 1864 bis 1868 Bibliothekar an der Großherzoglich-Badischen Hofbibliothek in Karlsruhe und von 1885 bis 1905 Direktor des Badischen Generallandesarchivs in Karlsruhe war. Er war Mitarbeiter Karl Hegels (1813–1901) an der Edition der „Chroniken der deutschen Städte“ der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Lappenberg, Johann MartinJohann Martin Lappenberg
HiKo
10018093017941865Lappenberg, Johann Martin (1794–1865), in Hamburg geborener deutscher Historiker und Archivar, der nach Studien an den Universitäten in Edinburg und Berlin an der Universität Göttingen zum Dr. jur. promoviert wurde und nach diplomatischen Tätigkeiten für seine Vaterstadt Archivar des Archivs des Hamburger Senats wurde. Sein Wirken als Gelehrter fand höchste Anerkennungen mit seinen Berufungen in die Akademien der Wissenschaften in München, Berlin, Göttingen und Sankt Petersburg sowie in die Historische Kommission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München, zu deren 18 Gründungsmitgliedern er im Jahre 1858 gehörte.
Nitzsch, Karl WilhelmKarl Wilhelm Nitzsch11702386818181880Nitzsch, Karl Wilhelm (1818–1880), in Zerbst geborener Historiker, der nach seinem Studium an den Universitäten Kiel und Berlin, hier vor allem bei Leopold Ranke (1795–1886), 1842 in Kiel promoviert wurde und sich 1844 nach einer Italien-Reise auch habilitierte. Zunächst Privatdozent, wurde er an der Universität Kiel 1848 außerordentlicher und 1858 ordentlicher Professor der Geschichtswissenschaft und wechselte 1862 als Ordinarius an die Universität Königsberg und 1872 an die Universität Berlin.
Meiningen50.56761,10.4153029Etwa 60 Kilometer südlich von Eisenach und etwa 70 Kilometer nördlich von Schweinfurt gelegene Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen.
Nürnberg49.453872,11.077298In Franken an der Pegnitz gelegene ehemalige Reichsstadt, seit 1806 Stadt des Königreichs Bayern.
Leipzig51.3406321,12.3747329Am Zusammenfluß von Weißer Elster, Pleiße und Parthe gelegene Universitäts- und Messestadt in Sachsen.
Berlin52.5170365,13.3888599Hauptstadt des Königreichs Preußen und ab 1871 auch des Deutschen Reiches.
Wien48.2083537,16.3725042An der Donau gelegene Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich.
Pest47.4942216,19.0529846Stadt etwa 250 Kilometer in südöstlicher Richtung von Wien entfernt auf der östlichen Seite der Donau, die im Jahre 1873 mit dem auf der westlichen Seite gelegenen Buda zur ungarischen Hauptstadt Budapest vereinigt wurde.
NorddeutschlandBegriff für den nördlich gelegenen Teil des deutschen Gebietes, welcher in verschiedenen Kontexten (geographisch, linguistisch, historisch, kulturell, wirtschaftlich, politisch etc.) Verwendung findet, ohne dass dabei das Gebiet eindeutig bzw. auch hinsichtlich des jeweiligen wissenschaftlichen Gebrauchs einheitlich definiert ist; es kommt daher auch zu Überscheidungen mit anderen Definitionen innerhalb des deutschen Raumes (z. B. mit Mittel-, West-, Ostdeutschland); oftmals bezieht sich dieser Begriff auch auf das Norddeutsche Tiefland, wo früher allgemein die niederdeutsche Sprache gesprochen wurde.
EnglandNeben Schottland, Wales und Nordirland der größte Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien mit London als Hauptstadt.
Middlehill (England/Großbiritannien)Weiler in Cornwall im Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
GrafAus dem Althochdeutschen stammender Begriff (“g(e)rafio“) wohl für ‚Befehlshaber einer Schar’ stehend, in weiterer Entwicklung seit dem Frankenreich ‚Sachverwalter’ des Königs in einem bestimmten Bezirk, der sogenannten Grafschaft, ausgestattet mit umfassender militärischer Gewalt, Heerbann mit zivilen Aufgaben wie Erhebung von Steuern, Gerichtsbarkeit etc. Im Heiligen Römischen Reich waren die Grafen mit Landschaften dem Hochadel zuzuordnen und besaßen seit dem frühen 16. Jahrhundert eigene Reichsstandschaft; die übrigen Grafen bildeten die oberste Stufe des niederen Adels; seit dem späteren Mittelalter nur noch ein verliehener Titel für königliche Amtsträger; Adelstitel zwischen Fürst und Freiherr stehend.
Remuneration, RemunerationenZusätzliche Bezahlung, Gratifikation; hier auch im Sinne von Gegenleistung(en) und Vergütung(en) gebraucht im Sinne einer regelmäßigen Gehalts- bzw. Lohnzahlung.
Florin, florin (fl.)Gulden, von 1849 bis 1936 Silbermünze zu zwei Schilling; siehe auch: Gulden.
DiätenAmtsvergütungen, Aufwandsentschädigungen, geldwerte Entschädigung, Entlohnung, Gehalt.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
AugsburgerZu Augsburg gehörend, Augsburg betreffend, auf Augsburg bezogen; in Augsburg lebender Mensch bzw. lebende Menschen.
Historische Commission/Kommission, MünchenIm Jahre 1858 in München auf Anregung des Berliner Historikers Leopold Ranke (1795-1886) vom bayerischen König Maximilian II. Joseph (1811-1864) bei seiner Akademie der Wissenschaften gegründete Institution zur Erforschung der deutsche Geschichte.
handschriftlichAuf eine Handschrift bezogen, ihr zuzuordnen, zu ihr gehörend; von Hand verfasst.
Historische Bearbeitung, historische BehandlungInnerhalb einer historisch-kritischen Edition stattfindende Bearbeitung, die sich auf die gesellschaftswissenschaftlichen Arbeitsschritte konzentriert.
historischgeschichtswissenschaftlich; geschichtlich
Correctur, CorrecturenKorrektur bzw. Korrekturen im Rahmen einer historisch-kritischen Edition bzw. Korrekturen im Rahmen einer Drucklegung; auch: Korrekturen von Abiturprüfungen.
HistorikerGeschichtswissenschaftler.
Historisches Seminar (Universität München)Institutionalisierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Fach Geschichte zur Verbesserung der wissenschaftlichen Ausbildung der Studierenden durch kleinere, differenzierte Lehrveranstaltungen (Seminare, Übungen mit unterschiedlichen Lehr-/Lernmethoden), die im Gegensatz zu Vorlesungen eine verstärkte Interaktion zwischen Teilnehmenden und Lehrenden ermöglicht, welches an der Universität München bereits 1857 gegründet wurde.
Addreße, Adresse, AdreßeHier gebraucht im Sinne einer politischen Meinungsäußerung bzw. Willenskundgebung, die von einzelnen Personen oder Gruppen an ein Staatsoberhaupt oder die jeweilige Regierung gerichtet ist, zumeist in schriftlicher Form; auch gebraucht im Sinne von: „Glückwunschadresse“ als besonderes, zumeist gedrucktes aufwändiges Glückwunschschreiben mehrerer Personen an eine bestimmte Person oder Institution; auch: Postadresse, Anschrift.
Historische Zeitschrift (HZ)Im Jahre 1859 von dem Historiker Heinrich Sybel (1817-1895) gegründete geschichtswissenschaftliche Fachzeitschrift.
SatisfactionSatisfaktion, Genugtuung/Zurücknahme einer Beleidigung (insbesondere die Ehre betreffend; auch im Kontext eines Duells).