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Karl Hegel an Georg und Maria Hegel, geb. Rücker, Erlangen, 31. Dezember 1896

Lieber Georg und liebe Marei!

Herzlichen Glückwunsch sende ich Euch zum Neuen Jahr! Schöner und glücklicher als das heute zu Ende gehende kann es nicht sein und so möge es denn so bleiben!

Unsere Weihnachten haben wir hier still und zufrieden gefeiert; wir zwei, aber mit allen lieben Söhnen und Töchtern und Schwiegertöchtern, beziehungsweise Geschwistern und Schwägerinnen, die sich durch schöne Gaben und gute Briefe dazu einfanden. Der vorzügliche Caviar, den Ihr sendet, schmeckt mir noch alle Vormittag beim zweiten Frühstück. Euer Dankbrief1 schilderte uns Eure reine Weihnachtsfreude in Bamberg und dann in Hof. Hier in Hof scheint Euch die Zeit nicht zu lang geworden zu sein. Ich sende meine Neujahrswünsche an die vortreffliche Frau Mutter und deren Eltern und freue mich an dem Wohlbefinden des Herrn Commerzienrats, dem die Weihnachtsfreude nicht verkürzt und verkümmert wurde.

Mit meiner bestellten Sendung aus Bremen, einem Cigarrenkistchen für Dich, ist es sonderbar gegangen. Gestern erhielt ich von dort die Nachricht, daß das Kistchen als unbestellbar zurückgekommen sei, weil Adresse in Camberg, Kreis Wiesbaden nicht aufzufinden sei. Wie es möglich war C statt B in Bamberg zu lesen, ist mir unbegreiflich; dies schrieb ich zurück und erwarte nun, daß Du bei Deiner Rückkehr das Kistchen vorfinden wirst.

In Hoffnung auf baldiges Wiedersehen in Bamberg Euch herzlich grüßend

der Vater Hegel