Karl Hegel an Georg Hegel, Erlangen, 13. November 1878

Ich weiß, daß es Dir Vergnügen machen wird, Dich photographieren zu lassen und ich habe Dir dies zum Weihnachtsgeschenk bestimmt. Damit verbinde ich noch einen andern Zweck. Am 22. dieses Monats feiern Onkel Ferdinand und seine Frau Stephanie ihre silberne Hochzeit. Dazu habe ich mir ausgedacht, ihnen ein Photographien=Album nebst einigen von unseren Photographien zu schenken; unter diesen dürfte die Deinige, wie Du gern anerkennen wirst, am wenigsten fehlen. Doch ist die Zeit so kurz, daß Du Dich möglichst beeilen mußt. In der Mittags- oder ersten Nachmittagsstunde, wo die Beleuchtung am günstigsten ist, kannst Du wohl leicht abkommen. Du wirst wohl einen Photographen kennen, der gute Bilder macht und nicht zu theuer ist: sonst laß | Dir einen von Anna oder Caroline empfehlen.

Es versteht sich, daß das Format das gewöhnliche kleine sein soll; ganze oder halbe Figur, wie Du willst. Du kannst Dir 12 Abzüge machen lassen für Deinen Gebrauch, vorausgesetzt daß das Bild gut ausfällt.

Sophiechen wartet auf Antwort auf einen Brief. Es geht ihr und uns allen gut. Hoffentlich bist Du recht fleißig. Dein Schweigen würde darin den besten Entschuldigungsgrund finden.

Deine Photographie müßtest Du spätestens am Mittwoch den 20. (heute über 8 Tage) hierher absenden, weil ich das Album am 21. November nach Nürnberg schicken will. Du darfst also keinen Tag länger zögern, zum Photographen zu gehen. Laß Dir nur wenigstens ein Bild rechtzeitig von ihm anfertigen, mit den anderen Copien kann er sich Zeit lassen.