Mariechen sendet eben das Paket mit Wäsche für Dich ab, welches ich mit diesen Zeilen begleite. Du schriebst mir in Deinem letzten Brief1 von Deinem Vorhaben, Dir schon jetzt eine neue Uniform anzuschaffen. Ich begreife nicht, daß Deine bisherige, die Du erst vor kurzem mit neuen Goldlitzen hast versehen lassen, für die Kriegsschule und das Examen nicht mehr gut genug sein sollte! Gleich viel ist es keineswegs, ob Du sie jetzt oder 10 Wochen später anschaffst, da sie im erstern Fall nach 10 Wochen nicht mehr neu sein wird. Auch kannst Du sie hier in Erlangen ebenso gut und, wie ich gehört habe, bedeutend billiger bekommen. Du treibst, wie mir scheint, einen sehr unnützen Luxus mit schönen Uniformen und zeigst darin mehr Eitelkeit mit äußerem Putz, als selbst einem Fähnrich und angehendem jungen Lieutnant zu gute gehalten werden mag.
Wenn Du noch im Zweifel darüber bist, ob Du um Deine Versetzung bei Deiner Beförderung nachsuchen willst oder nicht, so rathe ich Dir, deßhalb vertrauensvolle Rücksprache mit Herrn Obristlieutnant von Schellhorn zu nehmen, so wie gleichfalls mit Deinem Onkel Ulrich Brockdorf, unter Mittheilung meiner Bedenken, darüber zu reden. Beide können Dich mit genügender Erfahrung, besser als alle Deine Kameraden, berathen.