Durch Postkarte zeigte ich Dir meine Ankunft hier an.1 Seitdem erhielt ich Condolenzbesuche von den Collegen; wir hatten nasses Wetter; heute ist ein heller trockener Tag. Gestern hat Marie zum erstenmal in unserer Badestube gebadet, die Wasserleitung bewährt sich. Von Clara erhielt ich einen lieben Brief.2
Ich ersuche Dich um eine Weihnachtsbesorgung, welche einen Kochofen für Mariechen Lommel betrifft. Ich sah einen solchen in Berlin dem großen Spielladen Ecke der Markgrafenstraße und des Gendarmenplatzes – von mittlerer Größe zu 12 Mark; die kleineren kosten 10, die größeren 20 Mark. Besagter Ofen hatte 4 Einsätze (die kleineren haben nur 3) – es ist aber noch darauf zu sehen, ob die Öffnung für die Spirituslampe weit genug ist, um diese, wenn sie überläuft, leicht herausnehmen zu können – Luise legt gerade hierauf den größten Werth. In München und Nürnberg sollen sie theuer sein. Findest Du, daß der besagte Ofen der Anforderung entspricht, so nimm ihn und lasse ihn gleich verpacken und sende ihn unter der Adresse von Luise München (Schwabing) Kaiserstraße 10 ½ franco dorthin. Bist Du aber im Zweifel, so schreibe vorher. Ich grüße Dich bestens