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Karl Hegel an Sigmund Hegel, Erlangen, 18. September 1879

Lieber Sigmund!

Es ist hohe Zeit, daß Du endlich einmal zurückkommst. Wir haben Dich bestimmt schon zu Ende der vergangenen Woche erwartet, nachdem Dir Mariechen schon vor 14 Tagen geschrieben, daß um diese Zeit Georg vom Manöver zurückkommen werde, daß wir Dich gleichfalls um dieselbe Zeit erwarten und daß Du lange schon genug die Gastfreundschaft der lieben Verwandten in Simmelsdorf genossen hast. Wenn Du aber vielleicht verhindert warst, so hättest Du wenigstens schreiben, von Dir Nachricht geben und um längeren Urlaub bei mir nachsuchen sollen! Ich begreife in der That Dein Benehmen nicht und hoffe, daß Du Dich genügend zu entschuldigen wissen wirst.

Meinen Vetter Theodor von Tucher habe ich gestern und vorgestern in Nürnberg gesehen, wo wir zusammen bei der Conferenz des Germanischen Museums waren, und habe ihm schon für Deine Aufnahme in Simmelsdorf gedankt. Desgleichen richte meine Grüße an die Frau Josephine, an Frau Paula und Herrn Christoph, falls er noch in Simmelsdorf ist, aus und sage der ersteren, daß ich ihr herzlich danke für die freundliche Aufnahme.

Du wirst noch Geld genug von den 20 Mark übrig haben; gieb dem Mädchen, welches Dich bedient hat, zwei Mark, oder wenn es zwei sind – Köchin und Stubenmädchen – die sich um Dich gleich verdient gemacht haben, jedem 1 Mark.1