Mit bestem Dank sende ich hierneben das Heft der Revue critique zurück.1 Dr. Reuß gesteht so viel von der Schuld der Straßburger Bibliotheken (Professor Reußner und Herr Saum – der erstere an der Seminar-, der zweite an der Stadtbibliothek) zu, daß man nicht mehr zu wissen braucht, um sie wegen gewissenloser Pflichtversäumniß und stumpfsinnige Gleichgültigkeit zu verurtheilen: Von diesen Herren war in der That nicht viel besseres zu erwarten. Die Anklage des Dr. Reuß gegen den General von Werder, daß er die Zerstörung der Bibliothek gewollt habe, ist so unsinnig, daß sie für uns Deutsche keine Erwiederung verdient; für die Franzosen aber, die dergleichen begierig ergreifen und glauben, wäre jede Vertheidigung nutzlos.
Den gedruckten Katalog der lateinischen Handschrift der Münchener Bibliothek Th. I | besitze ich nicht und wäre es mir sehr angenehm solchen zu erhalten.
Halm, KarlKarl Halm10015846318091882Halm, Karl (1809–1882), war ein in München geborener und gestorbener Klassischer Philologe, der zunächst als Gymnasiallehrer in München wirkte, bevor er 1856 Ordinarius an der Münchener Universität wurde und zugleich zum Direktor der Hof- und Staatsbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek in München, avancierte. Karl Hegel (1813–1901) arbeitete mit ihm vornehmlich im Rahmen seines großen Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München eng zusammen.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayerische Staatsbibliothek (BSB), München
: Döllingeriana II.
BSB München1000
Reuß, Ernst RudolfRudolf Reuss11645417218411924Reuß, Ernst Rudolf (1841–1924), in Straßburg geborener Historiker und Bibliothekar, 1864 Gymnasiallehrer am Protestantischen Gymnasium in Straßburg, 1872 Bibliothekar an der Straßburger Stadtbibliothek, Sohn des Theologen Eduard Wilhelm Eugen Reuß (1804–1891).
Reußner (Reussner), Jean Frédéric (auch: Friedrich)-18231895Der Philologe Jean Frédéric Reussner (1823–1895), war Professor am Protestantischen Seminar in Straßburg und verwaltete die dortige Seminarbibliothek; 1872 wurde er von der „faculté des lettres“ als Ordinarius von Seiten der philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakutltät der neugegründeten Straßburger Kaiser-Wilhelms-Universität übernommen, um dann alsbald wieder auszuscheiden und in den Bibliotheksdienst einzutreten.
Saum, Auguste (August)-Saum, Auguste (August), war seit 1866 Bibliothekar der Stadtbibliothek in Straßburg.
Werder, Karl Wilhelm Friedrich August Leopold11943491118081887Werder, Karl Wilhelm Friedrich August Leopold (1808–1887), war ein in Königsberg geborener preußischer General.
Straßburg48.584614,7.7507127Ehemalige Reichs-, Universitäts- und Bischofsstadt am Westufer des Rheines und an der Ill zwischen Vogesen im Westen und Schwarzwald im Osten gelegen.
Revue critique d'histoire et de littératureDie „Revue critique d'histoire et de littérature“ ist eine 1865 in Paris gegründete Zeitschrift, die sich der kritischen Rezeption neuer Veröffentlichungen in den Bereichen Geschichtswissenschaft, Literaturgeschichte und Philologie widmet.
Seminarbibliothek, Seminarsbibliothek, Seminars-Bibliothek (Straßburg)Bibliothek des Straßburger protestantischen Seminars, die infolge des Straßburger Bombardements im Krieg von 1870/71 zerstört wurde.
Stadtbibliothek (Straßburg)Während der Belagerung Straßburgs im August/September 1870 infolge des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde durch den Brand am 24. August 1870 unter anderem auch die Straßburger Stadtbibliothek mit ihrer einzigartigen Sammlung von Handschriften aus Mittelalter und Renaissance vernichtet. Zerstört wurden hierbei auch Chroniken, die Karl Hegel in seinen „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ ediert hatte.
GeneralSeit dem 16. Jahrhundert unter dem Einfluss Frankreichs und Spaniens zügig vordringende Bezeichnung für den obersten militärischen Befehlshaber als eigentliche Kurzform für ‚Generaloberster Feldhauptmann’, woraufhin bald eine weitere Steigerung erfolgte zu ‚Obergeneral’ und latinisiert ‚Generalissimus’; im weiteren Verlauf der folgenden Jahrhunderte in allen Heeren als höchste Rangklasse der Offiziere (Generalität) gebräuchlich und weiter differenziert, am stärksten im preußisch-deutschen Heer, Hier war der General ursprünglich der Oberbefehlshaber einer Waffengattung (z. B. der Kavallerie, Artillerie etc.).
Bayerische Staatsbibliothek, München1558 als Hofbibliothek gegründete Staatsbibliothek, die im Lauf ihrer Geschichte und innerhalb verschiedener Quellen unterschiedlich benannt bzw. bezeichnet wird (z. B.: königliche Hofbibliothek, Königlich bayerische Hofbibliothek, Königliche Staatsbibliothek, Königliche Staats- und Hofbibliothek).
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis