Verbindlichsten Dank für Ihren liebenswürdigen Brief1.
Die Rezension von Gierke in der Deutschen Litteraturzeitung leistet an Verdrehung des wahren Sachverhalts das menschenmögliche oder vielmehr das Menschen unmögliche. Dennoch habe ich mich über sie sehr gefreut – insofern nämlich, als Gierke hier offen | eingesteht, daß die Gildetheoretiker nach einem ganz anderen methodischen Rezept verfahren, als es sonst in historischen Untersuchungen angewandt wird. Ich habe Gierkes Rezension im letzten Winter in einem hiesigen Seminar durchgenommen, um meinen Zuhörern zu zeigen, wie es ein Historiker nicht machen darf.
In der allgemeinen Zeitung las ich eine Besprechung von Bendiner4. Sehr gut gemeint; aber es scheint, daß es Bendiner eigentlich unbekannt ist, worum es sich handelt.
Auf die Besprechung von Bendiner und auch auf die von Edgar Loening im Literarischen Centralblatt scheint die Rezension von Gierke etwas Einfluß geübt zu haben. Sonst war die von Edgar Loening ja sehr sachlich. Um so mehr aber scheint es mir notwendig zu sein, Gierkes Verfahren etwas zu analysieren, wie ich es eben in der für die Göttingischen Gelehrten Anzeigen bestimmten An- | zeigen getan habe.
Below, Georg Georg Below
HiKo
11865808518581927Below, Georg (1858–1927), in Königsberg geborener Wirtschafts- und Verfassungshistoriker, der an der Universität Bonn studierte und im Jahre 1883 promoviert wurde. Nach seiner Habilitation an der Universität Marburg im Jahre 1886 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Königsberg, 1891 ordentlicher Professor an der Universität Münster, 1897 in Marburg, 1901 in Tübingen und 1905 in Freiburg im Breisgau. Von 1904 bis 1926 war er in der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach dreijähriger Vakanz in der Nachfolge Karl Hegels Leiter der Abteilung „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Münster51.9625101,7.6251879Etwa 480 Kilometer westlich von Berlin gelegene alte Bischofsstadt und Metropole des Münsterlandes, die im Jahre 1815 infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses ans Königreich Preußen fiel und Hauptstadt der neu gegründeten Provinz Westfalen wurde.
Below
, Georg von: Städte und Gilden der germanischen Völker im Mittelalter, in: Göttinger Gelehrte Anzeigen 1892 (10), S. 406-422.
Below
, Städte und Gilden, S. 406-422
1892
Gierke
, Otto: Städte und Gilden der Germanischen Völker im Mittelalter, in: Deutsche Litteraturzeitung 13 (1892), Nr. 2, Sp. 55-59.
Gierke
, Städte und Gilden, Sp. 55-59
1892
Bendiner
, M[ax]: Städte und Gilden der germanischen Völker im Mittelalter, in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung (München), Nr. 64, 16.03.1892, S. 1-5.
Bendiner
, Städte und Gilden, S. 1-5
1892
Gierke, Otto11853920518411921Gierke, Otto (1841–1921), war Rechtshistoriker, seit 1867 lehrte er als Privatdozent in Berlin, wo er später außerordentlicher Professor wurde, bevor er 1884 zum Ordinarius in Heidelberg avancierte bis er schließlich 1887 eine ordentlicher Professor in Berlin erhielt, wo er 1902/03 das Rektorat bekleidete; er war Schüler des Juristen Georg Beseler (1809–1888), dem Jugendfreund Karl Hegels (1813–1901).
Bendiner, Max123343757718651924Der in der Hegelschen Korrespondenz erwähnte Max Bendiner arbeitete eine gewisse Zeit lang als Bibliothekar in Erlangen und verfasste auch verschiedene Rezensionen; überdies war er wohl auch als Autor für die ADB tätig; es scheint sich bei ihm um den späteren Verwaltungsbeamten, preußischen Politiker und Landtagsabgeordneten Max Bendiner (1865–1924) zu handeln, der Geschichte, Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften studiert hatte und zum Dr. phil promoviert worden war. Zunächst übte er wissenschaftliche, dann journalistische Tätigkeiten aus und war seit 1916 in der Verwaltung tätig, seit 1919 arbeitete er als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, seit 1920 als Regierungsrat im Preußischen Landwirtschaftsministerium in Berlin. 1918 trat er in die SPD ein, für die er bei der Reichstagswahl im Juni 1920 erfolglos zum Reichstag kandidierte, wohingegen er im Februar 1921 über den Wahlkreis 3 (Potsdam II) in den Preußischen Landtag gewählt wurde; nach seinem Austritt aus der SPD 1923 verließ er die Fraktion der Sozialdemokraten und blieb bis zu seinem Tode fraktionsloser Abgeordneter.
Loening, Edgar11715435018431919Loening, Edgar (1843–1919), war Jurist und wirkte zuletzt als Professor für Staats- und Kirchenrecht an der Universität Halle sowie als Mitglied des Preußischen Herrenhauses.
Braunschweig (auch: Herzogtum Braunschweig)52.2646577,10.5236066Etwa 70 Kilometer östlich von Hannover und nördlich des Harzes gelegene Haupt- und Residenzstadt des auf dem Wiener Kongreß 1814 gegründeten Herzogtums Braunschweig in der Nachfolge des frühneuzeitlichen Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
Deutsche LitteraturzeitungIn Berlin ab 1880 erscheinende, von Max Roediger (1850-1918) gegründete Rezensionszeitschrift, in der in zwölf Heften pro Jahr wissenschaftlich bedeutende Bücher kritisch besprochen wurden und die bis 1993 Bestand hatte; ihre Herausgeberin war die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften bzw. ihre nachfolgenden Institutionen.
Göttingische Gelehrte Anzeigen1739 als Rezensionsorgan gegründete, noch heute bestehende Zeitschrift.
ReferatWissenschaftlicher Vortrag über ein bestimmtes Thema; hier auch gebraucht als Synonym für: Rezension, Besprechung, Kritik, kritischer Bericht, wissenschaftlicher Aufsatz bzw. entsprechende Abhandlung.
Redaction, Redactionen (Redaktion)Redaktion hier als Tätigkeit in Bezug auf die Herausgabe einer historisch-kritischen Quellen-Edition; auch: Zeitungsredaktion.
Recension, Recensionen (Rezension/-en)Rezensionen, hier für kritische Besprechungen wissenschaftlicher Publikationen.
Allgemeine ZeitungAuf den Tübinger Verleger Johann Friedrich Cotta (1764-1832) zurückgehende Tageszeitung, die mit Verlegung des Erscheinungsortes nach Stuttgart im Jahre 1798 als „Allgemeine Zeitung“ firmierte, von 1807 bis 1882 in Augsburg als „Augsburger Allgemeine Zeitung“ erschien und zu den bedeutendsten deutschsprachigen Tageszeitungen ihrer Zeit gehörte. Von 1882 bis 1925 wurde sie in München verlegt.
Lit(t)erarisches CentralblattVon dem Germanisten Friedrich Zarncke (1825-1891) in Leipzig 1850 gegründetes Rezensionsorgan.
AnzeigeHier gebraucht im Sinne von Buchanzeige, Rezension, Buchbesprechung.
Hansischer GeschichtsvereinVerein zur Erforschung der Geschichte der Hanse und der Hansestädte, der am 24. Mai 1870 in der Hansestadt Stralsund gegründet wurde. Seit 1871 erscheinen die „Hansischen Geschichtsblätter“ als wissenschaftliche Zeitschrift.
Deutsch/deutsch, Deutsche/r; DeutschesAuf die deutschen Staaten bezogen, den deutschen Staaten zuzuordnen, zu den deutschen Staaten gehörend; deutschsprachig; deutsche Sprache; Angehörige/r der deutschen Staaten, Deutschlands.
Stadtverfassung, StädteverfassungRechtskräftige Verfassung einer Stadt bzw. mehrerer Städte (Rechtswesen) insbesondere auch als Forschungsgegenstand Karl Hegels (1813-1901).
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis