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Theodor Knochenhauer an Karl Hegel, Bamberg, 28. Mai 1865

Geehrtester Herr Professor!2

Ich habe vergessen Sie in meinem letzten Briefe um die Zusendung des Stückes der Nachrichten der Historischen Commission zu bitten, in dem Kerns Mittheilungen über die Hallersche Sammlung enthalten sind, und thue es hiermit.3

Die auf dem Königlichen Archiv befindlichen einschlagenden Urkunden habe ich jetzt vollständig benutzt. Wegen der Pensionirung der beiden hiesigen Bürgermeister4 kann ich zum Stadtarchiv vorläufig nicht gelangen. Ich will daher zuerst das etwa der Bibliothek Angehörige vornehmen. Hier ist allenthalben große Bewegung, da morgen das Denkmal von Franz Ludwig enthüllt wird5; Archiv und Bibliothek schließen natürlich. – Die Pfingsttage6 gedenke ich, wenn das Wetter so schön bleibt, zu einem Ausflug in die fränkische Schweiz zu benutzen.

In der Hoffnung bald von Ihnen zu hören
hochachtungsvoll
Theodor Knochenhauer.

P. S. Dr. von Liliencron erkundigte sich kürzlich, bei wem er wohl über Augsburger Verhältnisse Näheres erfahren könne. Nicht wahr, Dr. Frensdorff in Göttingen?

Ich habe ihm auch einen Beitrag geliefert zur Erklärung eines Gedichts über die Einschließung Bambergs im Jahr 1435.