Teilweise vorgedruckte Postkarte aus der Schweiz mit Poststempeln: ZÜRICH 1. 27.II.93–3 BRF. + EXP. Zweikreisstempel, ERLANGEN 28 FEB 12-1 Nm. 93Einkreisstempel.
Mit dem größten Vergnügen las ich diese ebenso ruhig und bestimmte, als treffende Vindikation der Rechte der Geschichte und des Historikers gegen die methodologisch irrigen Ansprüche begrifflicher exotischer Geschichts-Construction.
Die „Realisten“ der Scholastik, Constructoren wie die von Ihnen bekämpften und unsere heutigen Radikalen bilden den Dreibund, der gegen die wirkliche Geschichte anstürmt.3 –
In aufrichtiger Ergebenheit
der Ihrige Georg von Wyß
1An dem linken und rechten Rand des Adressenfeldes erfolgt dieser hinweis auch noch jeweils senkrecht ausgerichtet in französischer und italienischer Sprache: „Côté réservé à l’adresse.“ / „Lato riservato all’ indirizzo.“; am unteren Seitenrand linksbündig erfolgt auch noch die waagrecht ausgerichtete kleingedruckte Zeile: VII. 90.–720,000. 2Ort und Datum stehen im Original unterhalb des Textes, linksbündig. 3Die hier vorliegende Postkarte bezieht sich auf den Methoden-Streit innerhalb der Geschichtswissenschaft vor dem Hintergrund der aufkommenden Nationalökonomie im Spannungsfeld entsprechender historischer Fragestellungen, dem sich auch Karl Hegel (1813-1901) als Anhänger der historisch-kritischen Geschichtswissenschaft stellte und für welche er speziell in seinem Alterswerk Partei ergriff; vgl. dazu einführend Kreis, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung, besonders S. 320 ff.
Wyss, GeorgGeorg Wyß
HiKo
11734956918161893Wyss, Georg (1816–1893), in Zürich als Enkel des Bürgermeisters David Wyss des Älteren (1737–1815), Sohn des Bürgermeisters David Wyss (1763–1839) und älterer Bruder von Friedrich Wyss (1818–1907) geborener Schweizer Historiker und Politiker, der im Jahre 1834 an der neu gegründeten Universität Zürich ein nicht fächerspezifisches Studien aufnahm und ab 1835 in Genf Naturwissenschaften studierte, dann an den Universitäten Berlin und Göttingen fortsetzte. Im Jahre 1850 habilitierte er sich an der Universität Zürich für Schweizer Geschichte, wurde 1858 außerordentlicher und 1871 ordentlicher Professor und 1872 Rektor seiner Universität. 1841 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz und war von 1854 bis 1893 deren Präsident. Politisch betätigte er sich ab 1845 im Großen Rat der Stadt Zürich und ab 1848 im Kantonsparlament.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Zürich47.3744489,8.5410422Schweizer Stadt am Zürichsee, etwa 115 Kilometer nordöstlich von der Schweizer Hauptstadt Bern und etwa 65 Kilometer südwestlich von Konstanz am Bodensee gelegen.
Kreis
, Marion: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 84), Göttingen, Bristol, CT, USA 2012.
Kreis
, Geschichtswissenschaftliche Bedeutung
2012
Sybel, HeinrichHeinrich Sybel
HiKo
11862022318171895Sybel, Heinrich (1817–1895), in Düsseldorf geborener Historiker, Politiker und Archivar, der nach seinem Studium im Jahre 1838 an der Berliner Universität promoviert und 1840 an der Universität Bonn habilitiert wurde. Als ordentlicher Professor wirkte er an den Universitäten Marburg (1845–1856), München (1856–1861) und Bonn (1861–1875) und übernahm von 1875 bis 1895 als Direktor die Leitung der Preußischen Staatsarchive. Im Jahre 1858 gehörte er in München zu den Gründungsmitgliedern der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, gründete 1859 die Historische Zeitschrift und war von 1886 bis 1895 Präsident der Historischen Kommission in München. Im Jahre 1848 war er Mitglied des Frankfurter Vorparlaments, 1850 Mitglied des Erfurter Unionsparlaments, von 1874 bis1880 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
SchweizIn Kantone eingeteilte Republik im Nordwesten der Alpen zwischen Bodensee im Nordosten und Genfer See im Südwesten, an Frankreich, den Deutschen Bund, Liechtenstein, Österreich und Italien grenzend.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Bayern (Baiern)Das Königreich Bayern bestand von 1806 bis 1918.
Postkarte. frz. Carte postaleEnde der 1860er und zu Beginn der 1870er Jahre zunächst in Österreich-Ungarn und kurz darauf von Seiten des Norddeutschen Bund erstmals postamtlich eingeführte „Correspondenzkarte“ mit vorausgehenden Vorläufern bis in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreichend als offenes Sendschreiben in Kartenform, das von den Porto-Gebühren zumeist günstiger war als der verschlossene Brief; die Umbenennung in „Postkarte“ erfolgte 1872 innerhalb des deutschen Kaiserreichs; zu Beginn des Jahres 1873 wurden im Deutschen Reich Postkarten mit eingedrucktem Postwertzeichen verkauft, ebenso auch im Königreich Bayern; in den weiteren 1870er Jahren erfolgte eine weitere Zulassung der Postkarte zum internationalen Postverkehr (seit 1875), eine Erweiterung bis hin zur „Weltpostkarte“. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Ansichtskarte aufgrund neuerer Druckverfahren, die sich im großen Stil schließlich durchsetzte. Die mehrmals tägliche Zustellung der Post vornehmlich in den großen Städten der westlichen Industrieländer ermöglichte eine Verabredung per Postkarte noch am selben Tag, was ihre Beliebtheit noch weiter förderte.
Weltpostverein (engl. Universal Postal Union, frz. Union postale universelle, ital. Unione postale universale)Auf das Jahr 1874 zurückgehende Institution mit Hauptsitz in Bern (Schweiz), die den internationalen Postverkehr bis heute regelt.
Professor, ProfeßorBerufs- oder Amtsbezeichnung und Anrede für den Inhaber einer Professur an einer Universität oder Hochschule, wobei nicht jeder Professor eine Professur bekleidet; früher auch Bezeichnung für einen Gymnasiallehrer (Gymnasial-Professor) bzw. Lehrer an einer Lateinschule.
KönigreichEin Staat mit einer monarchischen Staatsform, bei welchem der Monarch als König bezeichnet wird.
Antikritik, Anti-Kritik (Städte und Gilden)Aufsatz Karl Hegels (1813-1901) mit dem Titel: „Städte und Gilden der germanischen Völker im Mittelalter. Eine Antikritik“, der 1893 in der Historischen Zeitschrift erschien und in dem in er sich mit den vornehmlich aus dem Gebiet der Rechtswissenschaft stammenden Kritikern bezüglich seiner gleichnamigen, zweibändigen Monographie im Rahmen seines Alterswerk, 1891 in Leipzig erschienen, auseinandersetzte.
Sybels Zeitschrift, Sybel'sche Zeitschrift, Zeitschrift von Sybelsiehe: Historische Zeitschrift
Sybels Zeitschrift, Sybel'sche Zeitschrift, Zeitschrift von Sybelsiehe: Historische Zeitschrift
VindikationBegriff aus der Rechtswissenschaft bezüglich des Eigentümer-Anspruchs an einer Sache gegen ihren Besitzer zur Herausgabe.
GeschichteGeschichtswissenschaft als Universitätsdisziplin sowie als gymnasiales Unterrichtsfach; auch: historische bzw. gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung, Darstellung, Monographie über einen speziellen konkreten oder abstrakten Forschungsgegenstand wie z. B. die Geschichte einer Stadt, Geschichte einer wissenschaftlichen Disziplin etc.
HistorikerGeschichtswissenschaftler.
methodologischDie Methodik der Geschichtswissenschaft betreffend.
Mehrere Registerverweise
Zitierempfehlung
Die wissenschaftliche Korrespondenz des Historikers Karl Hegel (1813-1901), bearbeitet von Helmut Neuhaus und Marion Kreis