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Georg Wyss an Karl Hegel, Zürich, 11. Juni 1892

Hochverehrter Herr College!

Anmit übersende ich Ihnen die Schriften, welche Sie einzusehen wünschten und von denen wir sprachen, nämlich:

1) Herrn Professor Leforts († 29 August 1888) Arbeit über den Freiheitsbrief von Flumet vom Jahr 1228, die im 19ten Bande der Mémoires et documents der Historisch-Archäologischen Gesellschaft von Genf 1875 erschien; und

2) die Sammlung der Chartes comunales du Pays de Vand (französischertheilweise nach dem Vorgange der Zähringer – ertheilter Städtefreiheiten), welche Herr Francois Forel († 2 März 1887) im 27. Bande der Mémoires et documents der Geschichtsforschenden Gesellschaft der Romanischen Schweiz 1871 publicirte.

Beyde Forscher, unter einander innig befreundet (und mir liebe Freunde gewesen), arbeiteten mit einander auf demselben Felde, wie Sie aus dem „Observations“ etc. von Herrn Lefort (S. XXXIII u. ff.) ersehen, welche er Herrn Forel zu seiner Sammlung der Chartes communales schrieb. Da es Ihnen bequemer seyn wird, diese Schriften in Ihrer Wohnung zu benutzen, als in der Universitätsbibliothek, wohin unsere Stadtbibliothek die Bücher senden müßte, schicke ich Ihnen, statt der Bibliotheks-Exemplare, die mir persönlich eigenen, indem ich mit an Stelle des Gesammtbandes 19. der Genfer Mémoires et documents den Separatabdruck der Arbeit Leforts lege, welchen mir mein Freund einst schenkte.

Wollen Sie die Schriften ganz nach Muße benutzen; ich bedarf ihrer einstweilen nicht.

In der Hoffnung, daß Sie von München glücklich nach Hause zurückkommen, und in wiederholtem Anschluß an die Wünsche, die Herr Professor Cornelius im Rahmen der um ihn versammelten Gäste Ihnen darbrachte, verharre ich in aufrichtigster Verehrung

Ihr ergebener
Georg von Wyß Professor