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Felix Papencordt an Karl Hegel, Dresden, 2. März 1841

Verehrtester Freund.

Ich fürchte, meine Sachen sind trotz ihres guten Traumes gestern etwas schief gegangen oder Johannes1 muß selbst zu meinen Gunsten gesprochen haben. Sche.2 liegt an der Grippe krank, ist also nicht in der Session gewesen und sein mir günstiges Coreferat ist ausgeblieben. Ebenso wenig konnte ich etwas Bestimmtes über die gefaßte Entscheidung erfahren, dagegen daß mir die Gewißheit, daß man über mich zu Gericht gesessen hat, in die Hand gegeben. Ich habe mich daher wieder ruhig an den dritten Band von Gayes Buch gesetzt, und mit Hülfe von ein wenig Geduld und einer langweiligen Arbeit werde ich in Erwartung der Dinge, welche kommen sollen, wohl eine Woche hinbringen, wenn de cito auf den Akten steht, muß der Bescheid bald erfolgen. Haben Sie Gelegenheit, so ohne Aufsehen bei Johannes etwas auszuspionieren, magnus victu eris Apollo3.

Raumer4 sagte mir gestern, er wolle meine Notiz über die Verfassung Roms5, wie ich sie ihm mitgetheilt, abdrucken lassen, und ich möchte dießelbe, wenn ich Lust hätte, noch einmal für den Druck durchsehen. Mir selbst ist die Arbeit noch zu neu, und ich habe auch über meine eigenen Sachen kein Urtheil. Sie würden mich daher sehr verpflichten, wenn Sie Zeit hätten, die Paar Seiten, wenn sie verworren6 und jetzt werden sollen, durchzulesen und mir Ihre Bemerkungen mitzutheilen.

Vielleicht komme ich noch heute oder doch morgen selbst zu Ihnen.

Ihr
Papencordt.

P. S. Vergessen Sie nicht, die Weissagen mir mitzutheilen, im Falle Sie dieselben zu eigen erhalten.