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Karl Hegel an Verlagsbuchhandlung Duncker & Humblot in Leipzig, Erlangen, 30. Oktober 1891

Sehr geehrter Herr!

Nachdem jetzt der Druck meines Werks2 vollendet ist, finde ich mich veranlaßt auf die Honorarbedingung zurückzukommen.

Nach unserer ersten Verabredung im Mai 18903 war der Umfang meines Buchs auf circa 40 Druckbogen angenommen und das Honorar zu 50 Mark per Bogen festgesetzt. Dem entsprechend erklärte sich Ihre Handlung in Zuschrift vom 1 November 18904 bereit im Ganzen 2000 Mark zu zahlen d. i. 40 Bogen a 50 Mark wie ursprünglich in Aussicht genommen war, und gab ich hiezu meine Zustimmung.

Nun ist aber die anfänglich vorausgesetzte Bogenzahl um mehr als die Hälfte überschritten worden. Der 1. Band füllt 29 ½, der 2. Band 32 ¾ Bogen, zusammen 62 ¼ Druckbogen.

Hiernach würde mit Beibehaltung der Pauschsumme von 2000 Mark mein Honorar nur nahezu 32 ½ Mark per Bogen betragen. Damit könnte ich mich jedoch um so weniger zufrieden geben als ich seit unserer Verabredung im Mai 1890 noch über ein Jahr angestrengt an meinem Buch fortgearbeitet und dadurch dessen Umfang vergrößert habe. Ich komm nicht auf meine erste Forderung von 50 Mark pro Bogen zurück, aber 40 Mark scheint mir das geringste Honorar zu sein, die ein namhafter Autor für eine 10jährige Arbeit in Anspruch zu nehmen berechtigt ist. Das Gesamthonorar würde sich hiernach auf rund 2500 Mark belaufen.5

Ich verlange nicht sofortige Zahlung der ganzen Summe, sondern wäre auch mit Teilung derselben in zwei Hälften einverstanden, von denen die zweite erst an einem späteren Termin ausgezahlt werden soll. Die Zahlung wird am bequemsten durch die Reichsbank  erfolgen mit Überweisung der Summe an die Adresse A. Merzbach Bankgeschäft in Frankfurt a/M.

Bezüglich der mir zukommenden Freiexemplare lege ich hier eine Disposition bei6, um deren gefällige Ausführung ich Ihren Verlag höflichst ersuche.

Hochachtungsvoll

zu Anmerkung 5: Zettel Karl Hegels

Bogen
Bd. I Titel, Vorwort, Inhalt 1
Text 28 ½
Bd. II   Inhalt  ½
Text  32 ¼
Bogen    62 ¼

 62 ¼
a 40 Mark
2480
    10
2490 2000 + 500 M.

62 ¼ : 2000 = 1


    
249
 4  / 2000 = 249 / 8000 / 32 ½
747
530
498
132

zu Anmerkung 6: Zettel Karl Hegels

Freiexemplare