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Julius Rodenberg an Karl Hegel, Berlin, 25. März 1880

Geehrter Herr Professor!

Es würde mir zum Vergnügen gereichen, Ihren Aufsatz über den „Einzug Kaiser Karl’s V. in Antwerpen“1 in der „Rundschau“ zu veröffentlichen. Ich glaube jedoch, Sie auf Folgendes aufmerksam machen zu sollen. Fast am Schluße Ihrer Arbeit sagen Sie: „Die genannten Geschichtsschreiber von Antwerpen wißen von dem Einzug selbst wenig mehr, als uns Dürer angeführt hat, wozu sie nur hinzufügen, daß der Stadtschreiber Peter Gillis (Aegidius) war.“2 Nun hat sich aber das Programm des Petrus Aegidius (Gillis), in welchem sich der Einzug genau beschrieben findet, erhalten und Auszüge daraus hat Professor Herman Grimm bei Gelegenheit der hiesigen Ausstellung  des Makart’schen Gemäldes3 in der „National-Zeitung“ (29. März 1879) veröffentlicht. Die Erinnerung an diese Publication ist hier noch ganz frisch in denjenigen Kreißen, die sich überhaupt mit Kunstfragen wirklich beschäftigen, und man würde dessen Nichterwähnung des genannten Programms, oder vielmehr die Nichtbenutzung seines Inhalts in Ihrer Arbeit vermißen.4 Ich bitte Sie nun, mir zu sagen, was ich thun soll.

In aufrichtiger Hochachtung
Julius Rodenberg