Ich habe den mir durch Ihre Freundlichkeit schon früher bezeichneten Diplomatischen Weg eingeschlagen, um die beiden in der Kaiserlichen Hofbibliothek vorgefundenen Handschriften von Königshofen hierher zugesendet zu erhalten. Hinzugefügt habe ich in meinem Gesuch noch eine dritte Handschrift, an der mir fast noch mehr liegt, welche Böhmer bereits in den Fontes rerum Germanicarum Band 3 zu den notae historicae Argentin. no. 6 benutzt hat und die er in der Vorrede S. 29 als cod. Univ. 238 der Hofbibliothek zu Wien bezeichnet. Nach dieser Bezeichnung würde man die Handschrift aber in der Universitäts-Bibliothek suchen, wäre nicht ausdrücklich gesagt, daß sie sich in der Hofbibliothek befinde. Nach Böhmers Angabe soll sie hauptsächlich den Matticus Neoburgensio enthalten und zum Theil in 4to sein. | Um mich des gewünschten Erfolgs meines Gesuchs noch mehr zu versichern, erlaube ich mir Sie, hochgeehrter Herr, um Ihre gefällige Befürwortung zu bitten. Meine Absicht ist, die Chroniken von Closener und Königshofen in der Sammlung der Städtechroniken demnächst herauszugeben, und dies auch der Zweck, zu welchem ich die begehrten Handschriften zu benutzen wünsche.
Mit vorzüglicher Verehrung
Ihr ergebenster
Carl Hegel.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Karajan, Theodor GeorgTheodor Georg Karajan12140940618201873Der Historiker und Germanist Theodor Georg Karajan (1820–1873) wirkte seit 1841 an der Wiener Hofbibliothek, der heutigen Österreichischen Nationalbibliothek, und stand dieser zuletzt als „Erster Custos“ bis zu seinem Tod (mit Unterbrechung von 1850 bis 1854) vor; er war ordentliches Mitglied der ein Jahr zuvor gegründeten Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, von 1851 bis 1866 war er ihr Vizepräsident, 1866 bis 1869 ihr Präsident. Überdies war er seit 1853 korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, von 1859 an auch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Erlangen49.5928616,11.0056Mittelfränkische Universitätsstadt, etwa 20 Kilometer nördlich von Nürnberg gelegen, seit 1810 Stadt und Universität des Königreichs Bayern.
Österreichische Nationalbibliothek Wien
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Österreichische Nationalbibliothek Wien
1000
Die Chroniken der deutschen Städte
vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert, hg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften von Karl
Hegel
, Bd. 8, Die Chroniken der oberrheinischen Städte, Straßburg, bearb. von Karl
Hegel
, Bd. 1, Leipzig 1870. (https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/dlibra/publication/59555/edition/54954 )
Chroniken der deutschen Städte
, Bd. 8, Straßburg, Bd.1
1870
Königshofen, Jakob (Jacob) Twinger11915235513461420 Königshofen, Jakob (Jacob) Twinger, oder Jakob von Köngishofen (1346–1420), Geschichtsschreiber von Straßburg und als Priester ordinirt seit 1382, Kapitelherr von St. Thomas in Straßburg seit 1395; er verfasste eine Chronik von Straßburg, die Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen seines monumentalen Editionswerks der Städtechroniken im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgab. Siehe auch: Twinger von Königshofen, Jakob.
Böhmer, Johann FriedrichJohann Friedrich Böhmer11866074817951863Böhmer, Johann Friedrich (1795–1863), war deutscher Historiker und Archivar; er begründete die „Regesta Imperii“ und wirkte richtungsweisend für die Etablierung der Diplomatik. 1825 wurde er Stadtarchivar von Frankfurt am Main und 1830 städtischer Bibliothekar. Im Jahr 1845 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften; überdies war er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Matthias von Neuenburg119299437um 12951364Matthias von Neuenburg (um 1295–1364), Chronist, aus patrizischer Familie in Neuenburg stammend, heutige kleine Grenzstadt in Baden-Württemberg zu Frankreich.
Closener, Fritsche118669567erwähnt 1349vor 1373Closener, Fritsche (erwähnt 1349, † vor 1373), war ein Straßburger Chronist und katholischer Geistlicher, als dessen wichtigstes Werk seine deutschsprachige Straßburger Chronik angesehen wird, in der die bischöfliche und Stadtgeschichte Straßburgs mit der Welt- und Reichsgeschichte verknüpft dargestellt werden. Die Chronik wurde von Karl Hegel (1813–1901) im Rahmen des von ihm geleiteten Editionsunternehmens der „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München 1870 im ersten Straßburger Band, zugleich Band 8 der Gesamtreihe, veröffentlicht; überdies verfasste Karl Hegel in der ADB einen Artikel über Closener. Vgl. DB .
Wien48.2083537,16.3725042An der Donau gelegene Hauptstadt des Kaiserreichs Österreich.
Vice-Präsident, Vicepräsident, Vice PräsidentVizepräsident, stellvertretender Vorsitzender einer Vereinigung, wissenschaftlichen Gesellschaft etc.
kaiserlichAuf einen Kaiser oder ein Kaiserreich bezogen, zu ihm gehörend, es betreffend etc.
Handschrift, HandschriftenIn Handschrift verfasste zumeist ältere historische Quelle(n).
Königshofen's ChronikDer Straßburger Historiograph, Priester, Kanoniker an St. Thomas in Straßburg, Historiker und Chronist Jakob Twinger bzw. Jakob von Königshofen (1346-1420) verfasste eine umfangreiche Chronik von Straßburg in deutscher Sprache, die er zunächst durch eine lateinische Materialsammlung vorbereitet hatte. Diese Chronik hatte Karl Hegel in seiner Editionsreihe, die er für die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München herausgab, selbst bearbeitet und veröffentlicht. Karl Hegel (1813-1901) veröffentlichte zu diesem Chronisten und seiner Chronik auch einen Artikel in der Deutschen Biographie, vgl. dazu: DB , sowie
Chroniken der deutschen Städte, Bd. 8, Straßburg, Bd.1,
und
Chroniken der deutschen Städte, Bd. 9, Straßburg, Bd. 2.
Fontes rerum GermanicarumQuellen-Edition des Historikers, Archivars und Bibliothekars Johann Friedrich Böhmer (um 1793/95-1863), die vierbändig zwischen 1843 und 1868 unter dem vollen Titel: „FONTES RERUM GERMNICARUM. – GESCHICHTSQUELLEN DEUTSCHLANDS“ in Stuttgart erschien, der erste Band 1843.
Universitäts-Bibliothek, Universitätsbibliothek Wien1365 gegründete Universitätsbibliothek und damit älteste Einrichtung dieser Art im deutschen Sprachraum.
Chronik(en), Chroniken der deutschen Städte (Städtechroniken), chronikalische DenkmälerEdition „Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“, von 1862 bis 1899 hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durch Karl Hegel (1813-1901); auch allgemein: auf die Antike zurückgehende geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge, dabei aber, im Gegensatz zu den formal strengeren Annalen, in größeren Zeitabschnitten aufgezeichnet werden, auch im Sinne von: Lebensläufen.
Stadtchroniken, Städtechroniken, auch: ChronikenIm Rahmen von Stadtgeschichtsschreibung und -forschung geschriebene, teilweise auch edierte Chroniken von Städten. Karl Hegel (1813-1901) gab im Rahmen seiner Leitung des umfangreichen wissenschaftlichen Editionsunternehmens für die Münchener Historische Kommission „Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert“ – angefangen mit seiner Geburtsstadt Nürnberg – solche Städtechroniken heraus.