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Karl Hegel an Theodor Mommsen, Erlangen, 26. September 1900

Verehrter Herr College!

Im Jahr 1839 sah ich in Rom ein Grabdenkmal von einem Bäcker für seine Ehefrau, das erst vor Kurzem vor Porta maggiore (Via Labicana, Via Praenestina) aufgedeckt worden. Es stellte einen mit Basreliefs gezierten Backofen vor, in denen die verschiedenen Geschäfte des Bäckergewerbes dargestellt waren, und daneben befand sich eine Tafel mit mit folgender Inschrift:

Fuit Attilia uxor mihei,
Femina optima veixsit.
Cujus corporis reliquiae
Quot superant sunt in
Hoc panario1


Ich finde keinen Grund die Echtheit des Denkmals und seiner Inschrift zu bezweifeln, finde sie aber nicht in den Inscriptionen urbis Romae latina. Was ist davon zu halten? Ich bitte um Ihre gefällige Auskunft.

Mit Gruß
Ihr ganz ergebener
Karl Hegel