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Karl Hegel an seine Mitarbeiter bei der Edition der „Chroniken der deutschen Städte“, Erlangen, August 1887

Hochgeehrte Herren!

Sie haben mir an meinem 50 jährigen Doctorjubiläum2 durch Ihr schönes Gedenkblatt3 eine ebenso große als unerwartete Freude bereitet, welche noch dadurch erhöht wurde, daß mein alter Freund Lexer, als der erste von den Unterzeichneten, mit deshalb am Tage des Festes persönlich überreichte. War schon der Gedanke allein, mir eine gemeinsame Zuschrift zu widmen, ein überaus liebenswürdiger, so ist es nicht minder die Ausführung desselben nach Inhalt und Form der vorliegenden Urkunde. Wenn Sie in dieser auf eine für mich sehr ehrenvolle Weise rühmen, was ich bei der Herausgabe der Städtechroniken4 gethan, und dabei zugleich der eigenen Förderung zu gedenken, die Sie bei Ihrer Mitarbeit erfahren, so bin ich Ihnen dagegen das Bekenntniß schuldig, daß nur durch Ihre bereitwillige Unterstützung die Ausführung meines Unternehmens in der Weise und in dem Umfang, wie sie stattgefunden, möglich gewesen ist. Das Gedenkblatt selbst ist durch sinnige Erfindung wie Schönheit der Schrift und Malerei (des Nürnberger Reichswappens) – wobei man im Zweifel bleibt, ob erstere wirklich so durch den Druck hergestellt werden konnte, wie doch die unten angegebene Firma5 zu versichern scheint, gleich nachgehend und reizvoll. Und wenn ich Ihre unterschriebenen Namen6 durchlese, vergegenwärtigen sich mir die vergangenen Jahre, in denen Sie nacheinander durch gemeinsame Arbeit mit mir verbunden waren, und knüpfen sich daran noch manche liebe Erinnerungen. Empfangen Sie hochgeehrte Herren, meinen tiefgefühlten Dank für ein so werthvolles Geschenk, das einst noch meine Kinder und Enkel als ehrenvolles Lebenszeugniß von mir schätzen und aufbewahren werden.

Hochachtungsvoll und ergebenst,
K. Hegel.