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August Kluckhohn an Karl Hegel, Göttingen, 29. Juli 1887

Hochverehrtester Herr College!

An der Jubelfeier, die Sie morgen begehen2, nehme ich so herzlichen Antheil, daß es mir ein Bedürfniß ist, Ihnen meine Glückwünsche nicht blos als Mitglied einer größeren Gemeinschaft3, sondern auch als Einzelner darzubringen. Was ich zum Preise des verdienstvollen Gelehrten, dem die Wissenschaft bahnbrechende Werke verdankt4, sagen könnte, hören Sie vortragen von so vielen Seiten in beßerer Form, als sie mir zugebote stünde; ich schätze mich glücklich, daß es mir vergönnt war, Ihnen auch persönlich näher zu treten, und wünsche von ganzem Herzen, daß es mir noch oft und lange vergönnt sein möge, mich an der Geistesfrische zu erfreuen, die Ihr Alter in so seltenem Maße auszeichnet.

Meine Frau schließt sich, wie ich wohl kaum zu versichern brauche, von ganzem Herzen meinen Glückwünschen an.

Mit der Hoffnung auf ein frohes Wiedersehen in München
Ihr ergebener
August Kluckhohn.