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Burkhard Wilhelm Leist an Karl Hegel, Jena, 16. Januar 1878

Lieber Hegel

Die Nachricht vom Tode Deiner Frau hat mich tief betrübt. Ich habe Deine Frau sehr lieb gehabt; weißt Du noch wie nett jene Abende waren, wo Ihr in unser neues Haus kamt und sie sang? Das war die Jugend ihrer Ehe. Die ganze reiche Entwicklung derselben seitdem ist mir entrückt worden, aber ich habe mit Freude und Erbauung jetzt in dem Tagebuche davon gelesen. Möge Gott Dir Trost in Deinen Kindern geben, um Dich den schweren Verlust tragen zu lassen. Ich freue mich Eures festen Christenglaubens, durch den ich mich immer mit Dir verbunden fühle.

In treuer alter Freundschaft
der Deinige
Leist.