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Heinrich Wilhelm Heerwagen an Karl Hegel, Nürnberg, 27. Juni 1861

Hochverehrter Herr Professor!

In Erwiderung Ihrer so eben erhaltenen sehr geehrten Zuschrift vom 26. dieses Monats2 beeile ich mich Ihnen ergebenst mitzutheilen, daß von unserer Seite durchaus kein Hinderniß im Wege steht, die mündliche Prüfung der diesjährigen Abiturienten entweder in der vorletzten oder in der letzten Woche des Juli vorzunehmen; nur möchte ich mir die Bemerkung erlauben, daß wir mit der Correctur und Revision der schriftlichen Arbeiten, Feststellung der Noten u.s.w., da der übrige Klassenunterricht dabei nicht ausgesetzt werden kann, wohl kaum vor dem 24. Juli fertig werden, somit von der vorletzten Woche des Juli zunächst nur die beiden letzten Tage disponibel bleiben.

Die Zahl der zu prüfenden Schüler beträgt diesmal nur 20. Von diesen sind 17 aus der dritten Gymnasialklasse überbrückt; zwei sind erst am Anfange dieses Schuljahres in die Oberklasse eingetreten und schließlich hat sich noch ein gewisser Küster aus Schwabach, der bisher Privatunterricht genossen hat, zur Prüfung angemeldet.

Indem ich Ihrem Wunsche gemäß ein Exemplar unseres vorjährigen Jahresberichts3 beilege, verfehle ich nicht, unsere Anstalt Ihrer wohlwollende Theilnahme angelegentlichst zu empfehlen und verharre in vorzüglicher Verehrung

ganz ergebenster
Dr. Heerwagen, Rector