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Karl Hegel an den Erlanger Prorektor Professor Dr. Franz Dittrich, Rostock, 19. Februar 1856

Hochzuverehrender Herr College!

Ew.2 Magnificenz

sage ich für Ihre beiden gefälligen  Schreiben vom 11. und 15. dieses Monats meinen verbindlichsten Dank.3 Es war mir sehr erwünscht, schon durch das erste derselben zu erfahren, welche Art von vorläufiger Entscheidung4 ich noch innerhalb der von mir bezeichneten Frist zu gewärtigen hätte. Den am 15. dieses Monats erfolgten günstigen Beschluß des verehrlichen akademischen Senats, von dem Sie mir im zweiten Nachricht geben, glaube ich nach der ganzen Sachlage so deuten zu dürfen, daß eine Beanstandung an der höchst entscheidenden Stelle kaum noch zu besorgen ist, und werde ich demgemäß meine sofort nach Berlin abzugebende Erklärung einrichten.5

Hinsichtlich des von Ihnen erwähnten Punktes, die Facultäts- Einnahmen betreffend, brauche ich nur zu bemerken, daß es mir fern liegt, irgend eine unstatthafte Exemtion von allgemein verneinenden Bestimmungen in Anspruch nehmen zu wollen.

Ich kann nicht unterlassen, Ew. Magnificenz und einem verehrlichen akademischen Senat schon jetzt meinen wärmsten Dank auszusprechen für die freundliche Bereitwilligkeit, mit der Sie auf meine Wünsche eingegangen sind, wodurch ich mich dem freudig erhofften Ziel dieser Verhandlungen noch um einen bedeutenden Schritt näher gerückt finde.

Den von Ihnen verheißenen weiteren Nachrichten über die endliche Erledigung sehe ich mit Verlangen entgegen.

Mit vollkommenster Hochachtung
Ew. Magnificenz
ganz ergebenster
Hegel.