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Johannes Röper an Karl Hegel, Rostock, 31. Juli 1844

Mein lieber Freund!

Durch Gottes Güte kann ich Dir Gleiches mit Gleichem, eine frohe Kunde mit der andern vergelten. Heute früh 4 Uhr hat mir Gott durch meine liebe Elise einen Knaben geschenkt, gesund und stark. Und meine liebe Frau hat‘s recht leicht gehabt, so leicht wie noch nie. Danke Gott mit mir, ich allein kann ihm nicht genug danken. Er wolle Alles so erhalten wie Er‘s gegeben!

Wie haben an Deiner Freude den innigsten Antheil genommen und meine Elise und ich bitten Dich Deine theuerste Mutter so recht herzlich zu grüßen. Auch Deinen nun gewiß recht rein glücklichen lieben Bruder2. Verlaß Dein Mütterchen nicht eher bis Sie ganz genesen, sonst bietet Sie sich gleich wieder zu viel, denn rasten und ruhen kann Sie wohl nicht. Du schriebst nichts von Goßner? – – – Wie geht’s ihm?

Gottlob daß der König mit seinem edlen Weibe der Gefahr entkommenn ist. Sollen wir in Deutschland auch noch Königsmörder haben!3 Das fehlte noch. – Wer weiß welchen Segen Gott in diesen Schuß legt!

Viel Zeit habe ich nicht heute; ich muß noch viele Briefe schreiben – und thu es so gerne. Ich freue mich Dich bald gesund wieder zu sehen. Behalte lieb Deinen sehr glücklichen Freund und Bruder

Johannes Röper.
Elise grüßt Dich freundlichst!