[Rostock, den 31ten Juli 1844.]
Mein lieber Freund!
Durch Gottes Güte kann ich Dir Gleiches mit Gleichem, eine frohe Kunde mit der andern vergelten. Heute früh 4 Uhr hat mir Gott durch meine liebe Elise einen Knaben geschenkt, gesund und stark. Und meine liebe Frau hat‘s recht leicht gehabt, so leicht wie noch nie. Danke Gott mit mir, ich allein kann ihm nicht genug danken. Er wolle Alles so erhalten wie Er‘s gegeben!
Wie haben an Deiner Freude den innigsten Antheil genommen und meine Elise und ich bitten Dich Deine theuerste Mutter so recht herzlich zu grüßen. Auch Deinen nun gewiß recht rein glücklichen lieben Bruder. Verlaß Dein Mütterchen nicht eher bis Sie ganz genesen, sonst bietet Sie sich gleich wieder zu viel, denn rasten und ruhen kann Sie wohl nicht. Du schriebst nichts von Goßner? – – – Wie geht’s ihm?
Gottlob daß der König mit seinem edlen Weibe der Gefahr entkommenn ist. Sollen wir in Deutschland auch noch Königsmörder haben! Das fehlte noch. – Wer weiß welchen Segen Gott in diesen Schuß legt!
Viel Zeit habe ich nicht heute; ich muß noch viele Briefe schreiben – und thu es so gerne. Ich freue mich Dich bald gesund wieder zu sehen. Behalte lieb Deinen sehr glücklichen Freund und Bruder
Elise grüßt Dich freundlichst!
Rostock,
den 31ten Juli 1844.
Röper (Roeper), Johannes August ChristianJohannes Roeper11658384318011885Röper (Roeper), Johannes August Christian (1801–1885), in Doberan geborener Mediziner und Botaniker, der von 1816 bis 1823 an den Universitäten Rostock, Berlin und Göttingen studierte und im Jahre 1823 in Göttingen promoviert wurde. 1826 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Basel und war dort von 1829 bis 1836 Ordinarius. Anschließend war er bis 1885 ordentlicher Professor der Naturgeschichte und Botanik an der Universität Rostock sowie Direktor des Botanischen Gartens, dazu viermal Rektor und von 1846 bis 1880 Direktor der Universitätsbibliothek.
Hegel, KarlKarl Hegel
HiKo
11657075X
Rostock54.0886707,12.1400211Hansestadt an der Ostseeküste des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin mit der 1419 gegründeten ältesten Universität im Ostseeraum.
Privatbesitz
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Privatbesitz
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Neuhaus
, Helmut (Hg.): Karl Hegels Gedenkbuch. Lebenschronik eines Gelehrten des 19. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 2013.
Neuhaus
, Karl Hegels Gedenkbuch
2013
Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel)Immanuel HegelJurist/Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg11657072518141891 Hegel, Immanuel (Manuel, Emanuel) (1814–1891), Bruder Karl Hegels, studierte von 1832 bis 1834 und von 1835 bis 1836 Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, von 1834 bis 1835 an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München, trat 1836 in den preußischen Staatsdienst ein und war als Verwaltungsjurist in verschiedenen Verwendungen des Königreichs Preußen, vor allem im Staatsministerium, tätig, wurde 1865 Präsident des Konsistoriums der Provinz Brandenburg, heiratete 1845 Friederike Flottwell (1822–1861) und 1865 Clara Flottwell (1825–1912), beide Töchter des oftmaligen preußischen Oberpräsidenten und Staatsmanns Eduard Heinrich Flottwell (1786–1865), war u. a. Vater des preußischen Verwaltungsbeamten und Politikers Wilhelm (Willi) Hegel (1849–1925), war 1856 Taufpate seines Neffen Georg Hegel (1856–1933).
Goßner, Johannes Evangelista11854089017731858Goßner, Johannes Evangelista (1773–1858), in Schwaben geborener Theologe, der als katholischer Priester zur evangelischen Lehre konvertierte und Pfarrer wurde. Von 1829 bis 1846 war er Prediger an der Berliner Bethlehemskirche und wandte sich im ganzheitlichen Sinne der Mission zu. Die Goßnersche Missionsgesellschaft (Berliner Missionswerk) und das Berliner Elisabeth-Kinder-Hospital (Elisabeth-Krankenhaus) wurden von ihm u. a. gegründet.
Friedrich Wilhelm IV., König von PreußenFriedrich Wilhelm IV., König von Preußen11853599417951861Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861), war von 1840 bis 1858/61 König von Preußen.
Elisabeth Ludovika11868863418011873Elisabeth Ludovika (1801–1873), Prinzessin von Bayern, als Gemahlin des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) Königin von Preußen, trat nach ihrer Eheschließung im Jahre 1823 zum Protestantismus über (1830) und war stark sozial engagiert. Das 1837 von dem konvertierten evangelischen Geistlichen Johannes Evangelista Goßner (1773–1858) gegründete erste evangelische Krankenhaus in Berlin vor dem Potsdamer Tor, zu dem Maria Helena Susanna Hegel (1791–1855) enge Beziehungen hatte, wurde nach ihr benannt.
DeutschlandKulturgeschichtlich ist damit der Raum deutscher Nation und Sprache gemeint, wo „Teutschland“ im Laufe der Frühen Neuzeit eine Kurzbezeichnung für das „Heilige Römische Reich teutscher Nation“ wurde. Im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ immer mehr zur inoffiziellen Bezeichnung für die deutschsprachigen Gebiete Mitteleuropas, zunächst das Gebiet des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, dann des 1871 gegründeten Deutschen Reiches.